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Vorbereitung Vorstellungsgespräch – mehr Sicherheit und Erfolgschancen

Glückwunsch! Mit dem Vorstellungsgespräch haben Sie den nächsten Schritt absolviert. Gute Vorbereitung bedeutet, dass Sie für das Vorstellungsgespräch trainieren, sich inhaltlich abstimmen und auf Formalien vorbereitet sind: Die wichtigsten Punkte und 10 Tipps für die Vorbereitung Vorstellungsgespräch!

Das hatte ich mir alles anders vorgestellt. Nachdem der Zug zehn Minuten nach der geplanten Zeit im Hauptbahnhof einrollte, tickte die Zeit bis zum Vorstellungsgespräch in der Hauptstadt plötzlich schneller. Der Stress, unvorbereitet und auch noch zu spät in ein Vorstellungsgespräch zu gehen, nagt am Nervenkostüm. Das hätte anders laufen können – ist das überhaupt die richtige Haltestelle?

Eine gute Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch fängt mit der Planung der Anreise an. Warum die Ankunft nicht einfach eine halbe Stunde eher einplanen und etwas Zeit in einem Café in der Nähe des Unternehmens verbringen? Oder im Wartebereich der Firma mit einem Glas Wasser das Bewerbungsschreiben durchgehen und gleich sehen, welche Bewerber/-in vorher im Jobinterview ist – vielleicht hört man schon die ein oder andere Frage heraus.

Gute Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche nimmt nicht viel Zeit in Anspruch. Mit einer Checkliste verpassen Sie auf dem Weg zur Festanstellung nichts und stellen eine Routine her, die dank der genauen Vorbereitung Sicherheiten für das Jobinterview liefert.

Auf Vorstellungsgespräch vorbereiten – Fragen, Tipps und Etikette

Ihre Bewerbung hat den Nerv getroffen und nun ist Ihre Mission, von sich als Person zu überzeugen und Recruitern, Personalern und andern Verantwortlichen zu zeigen, warum Sie besonders gut für die Stelle geeignet sind.

Im Folgenden finden Sie Punkte, auf die Sie sich im Detail vorbereiten sollen und 10 Tipps für die Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch, die Ihren Erfolg in diesen entscheidenden Minuten steigern sollen.

Bedenken Sie bei der Vorbereitung: So wie im Bewerbungsschreiben gilt, dass Sie sich nicht verstellen sollten. Seien Sie natürlich aber präsentieren Sie sich von einer guten Seite und nehmen Sie dabei die Rolle ein, die Sie im Unternehmen erfüllen wollen.

Checkliste Vorstellungsgespräch / Vorbereitung Bewerbungsgespräch

  • Know-how und Hintergrundwissen aneignen

  • Selbstpräsentation vorbereiten

  • Unterlagen vorbereiten

  • auf Fragen vorbereiten

  • Kleidung wählen und ggf. updaten

  • Anfahrt planen

Vorbereitung auf Vorstellungsgespräch im Detail

Die Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch gestaltet sich in manchen Punkten universal: Wenn Sie sich im Berufsbild und in der Branche auskennen, werden Sie auf einige Punkte der Vorbereitung guten Gewissens verzichten können. Fakten zum Arbeitgeber, aktuelle Daten, Marktentwicklungen und die Revision der Selbstpräsentation bauen dann auf die Routine der “alten Hasen” auf.

Die Hausaufgaben für den Beruf mit neuer Stellenbeschreibung sind umfangreicher. Das gilt für:

  • Vorbereitung Vorstellungsgespräch Ausbildung,

  • frischgebackene Fachkräfte,

  • Quereinsteiger oder

  • Aufsteiger/-innen nach der Fortbildung.

Wir verhelfen Ihnen mit wichtigen Aspekten der Vorbereitung auf das Bewerbungsgespräch zu mehr Sicherheit und einem besseren Eindruck.

Know-how für Vorstellungsgespräch vorbereiten

Branchenwissen

Oft erfolgt die Karriere innerhalb einer Branche: Einmal Stahl, immer Stahl, könnte man sagen – der natürliche Weg geht dann vom Ausbildungsberuf zum Industriemeister oder Techniker und bis zum Technischen Betriebswirt.

Mit den richtigen Management- und Fachkenntnissen sind in vielen Berufen branchenübergreifende Laufbahnen möglich – so ist die grundlegende Tätigkeit im kaufmännischen Bereich in vielen Branchen ähnlich und was man verkauft, ist Detailfrage.

Um als Quereinsteiger/-in im Vorstellungsgespräch zu punkten, müssen nun typische Produkte, Normen, Player am Markt und Entwicklungen mit allen verfügbaren Mitteln studiert werden. Auch Produkte der Mitbewerber, Trends und aktuelle Entwicklungen sind ein gutes Know-how, das als Antwort für die passende Frage (und die Zukunft im Unternehmen) dienen kann.

Vorbereitung Vorstellungsgespräch Arbeitgeber / Unternehmen

Warum haben Sie sich bei uns beworben? Dass Sie Auto und Nahrungsmittel bezahlen müssen und lieber in einer Wohnung als unter der Brücke schlafen, ist als Begründung nicht genug.

Fakten zum Arbeitgeber sind im Detail wichtig. Die Homepage des Arbeitgebers und eine Suche im Internet liefern viele Informationen zu:

  • Produkte und Service,

  • Region und Niederlassung

  • Bewertungen durch Kunden,

  • Erfahrungsberichte über Gehalt,

  • Betriebsklima und

  • Bewerbungsprozess

Plattformen wie Kununu oder Glassdoor liefern interessante Einsichten. Bei großen internationalen Unternehmen kann die Plattform Crunchbase mit Informationen dienen.

Mit Hintergrundinformationen zur Ethik, sozialen oder Umweltprojekten etc. können Sie die bekannten Frage nach dem "Warum" mit etwas charakterlichen Einblicken in Ihre Motivation und Person versehen.

Eigene Fragen als Vorbereitung auf Bewerbungsgespräch

Mit guten Rückfragen zeigen Sie, dass Sie Hintergrundwissen haben, sich auskennen und wirklich Gedanken über die Arbeit im Unternehmen gemacht haben. Mit Rückfragen signalisieren Sie Interesse und können erfahren, wie das Unternehmen sich in Zukunft aufstellen möchte. Für Sie als karriere-interessierte Person spielt das schließlich eine Rolle.

Seien Sie nicht zu kritisch oder stellen fragen, die Personaler an moralische Grenzen bringen. Sie sind schließlich an einem Beruf interessiert und wollen keinen kritischen Artikel zur bedenklichen Geschichte des Unternehmens schreiben.

Inhaltliche Selbstpräsentation

Auf Bewerbungsunterlagen aufbauen

“Erzählen Sie doch mal etwas über sich!” Bauen Sie inhaltlich auf den Bewerbungsunterlagen auf. Nun ist es an der Zeit, die Fakten, die Sie schmerzlich aus der Bewerbung und Anschreiben oder Kurzbewerbung herausgekürzt haben, richtig in Szene zu setzen.

Konzentrieren Sie sich auf Fakten, die Sie für den Job qualifizieren, gehen Sie bei allgemeinen, offenen Fragen auf Familie, Hobbys und erwähnenswerte Interessen ein. Betonen Sie allerdings Dinge, die positiv sind.

Nutzen Sie eine Hardcopy des Bewerbungsschreibens, um sich vorab Notizen zu erwähnenswerten Meilensteinen Ihres Lebens zu machen.

Ganz natürlich Verkaufen

Einfach ist das nicht: Sich selbst zu verkaufen und dabei natürlich zu bleiben ist aber kein Widerspruch. Betonen Sie Mehrwerte, Wissen, Fachkompetenzen und Erfahrungen, heben Sie hervor, wie Sie und Ihre Qualifikation Mehrwert für das Unternehmen bedeuten werden und seien Sie bei der Präsentation Sie selbst – Personaler und Recruiter müssen schließlich eine Person finden, die zum Team passt.

Vorbereitung typische Fragen Vorstellungsgespräch

Stärken, Schwächen, Grund der Bewerbung, Hobbys und Co. – die Liste mit typischen Fragen beim Vorstellungsgespräch ist umfangreich, doch nicht zu lang. Bereiten Sie sich auf die häufigen Fragen vor, überlegen Sie sich, wie Sie mit Antworten von sich überzeugen und positiv in Erinnerung bleiben können.

Das bedeutet im Idealfall, dass Sie sich Antworten zu den Fragen aufschreiben, diese bei Probeinterviews mit Partner/-in oder Freunden anbringen und sich selbst zwei Tage danach kritisch fragen, was Sie als Personaler oder Manager des Unternehmens über die Antwort denken würden.

Einstellung und Mindset

Positiv bleiben

Die positive Grundhaltung ist eine wichtige Basis für Erfolg: “Kopf hoch, das wird schon!” Positivismus steigert nachweislich den Erfolg bei der Arbeit und zwischenmenschliche Erfolge. Reagieren Sie auf Nachfragen oder Kritik positiv, lächeln Sie nicht überzogen und werden Sie bei Rückfragen nicht zu kritisch oder negativ. Wenn Sie einen faden Beigeschmack hinterlassen, hat das Auswirkungen auf Ihren Erfolg bei der Bewerbung.

Motiviert und dankbar

Um die positive Grundhaltung zu unterstützen, ist die Motivation ebenfalls im Zentrum des Erfolgs. Sie sind motiviert, den Job zu bekommen und es ist im Sinn des Arbeitgebers, dass Sie später mal motiviert arbeiten. Mit Rückfragen zur Arbeitspraxis im Unternehmen vermitteln Sie Lust auf mehr und hinterlassen einen aktiven und motivierten Eindruck.

Dankbarkeit ist ein wichtiger Grundpfeiler für die positive Grundhaltung und einen guten Eindruck. Sehen Sie das Interview beispielsweise nicht als aufgezwungene Pflicht, sondern als Chance und Gelegenheit, einen Einblick in das Unternehmen und Möglichkeit der Anstellung zu erhalten.

Schließlich haben Sie sich bereits seit Tagen mit dem Unternehmen auseinandergesetzt und können sich auf Punkte konzentrieren, die für Sie wirklich eine Bereicherung im Arbeitsalltag wären und neue Chancen mit sich bringen.

Persönliche Bezüge

Versuchen Sie gelegentlich, ehrliche, persönliche Bezüge einzubringen und Kontakt zum Gesprächspartner aufzubauen. Selbst wenn es nur ein ehrliches Dankeschön für die Zeit und das aufschlussreiche Vorstellungsgespräch war, bei dem Sie sich selbst noch etwas besser kennenlernen konnten. Die fleißigen Personaler und Verantwortliche werden den ehrlichen Dank gern hören und das kommt besser an als die plakative und nur wenig lustige Frage “Wann kann ich anfangen?”.

Auftritt vorbereiten

Kleidung

Der Dresscode spielt eine wichtige Rolle. In Einstiegsberufen oder beim Vorstellungsgespräch als Auszubildende/-r in White Collar Jobs ist der “Business Casual Look” das Mindeste. Der Charakter eines Anzugs wird dafür mit lockeren Elementen ergänzt – Möglichkeiten, dies umzusetzen, gibt es viele.

Für eine gehobene Position mit Managementcharakter sollte es beim Bewerbungsgespräch ein Anzug sein. Bewerberinnen steht auch ein geeignetes Business-Kostüm zur Verfügung.

Erscheinung

Eine frische Erscheinung und ein gepflegtes Äußeres sind eine wichtige Grundvoraussetzung. Selbst wenn das nach langer Anfahrt bedeutet, dass Sie in einem Fitnessstudio in der Nähe oder in einem Hotel noch einmal schnell duschen und erst dann Anzug oder Kostüm anlegen – das gepflegte Äußere ist vor allem dann wichtig, wenn Sie in repräsentativen Rollen für das Unternehmen auftreten und das ist für den Fachwirt bei vielen Aufgaben der Fall.

Gestik und Mimik

Lächeln wenn es passt und etwas mit den Händen und der Körpersprache arbeiten – aber nicht übertreiben. Immerhin wird ein Großteil dessen, was Gesprächspartner über uns wahrnehmen durch optische Einflüsse transportiert. Proben Sie das Bewerbungsgespräch vor einem Spiegel oder noch besser vor einer Kamera. Versuchen Sie, die Situation so realistisch wie möglich zu gestalten. Dieses Proben versetzt Sie innerlich in die Lage, wirklich im Vorstellungsgespräch zu sein – als mentales Training kann das sogar die Nervosität beim echten Vorstellungsgespräch reduzieren.

Chef oder Vorgesetzte entscheiden bei der Begrüßung übrigens laut Knigge ob das Händeschütteln erfolgt. Warten Sie also darauf, bis die “höchste” Person Ihnen die Hand anbietet – in durchorganisierten großen Unternehmen ist dies etwas wichtiger als in jungen Start-ups.

10 Tipps Bewerbungsgespräch Vorbereitung

  1. Jobbeschreibung und Stellenbeschreibung prüfen
  2. Antworten proben / Interviewsituation proben
  3. Bezug auf eigene Fähigkeiten herstellen
  4. ausgedruckte Bewerbungsunterlagen mitbringen
  5. Notizen machen
  6. Kleidung ein paar Tage vorher prüfen
  7. Arbeitsproben vorbereiten
  8. natürlich sein, doch selbst verkaufen
  9. nicht zu kritisch sein
  10. Zukunftsperspektive verwenden

Auf Bewerbungsgespräch vorbereiten: Das macht den Unterschied

Versetzen Sie sich für Ihre Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch gezielt in die Rolle der Personaler und Ihrer Gesprächspartner. Fragen Sie sich bei jeder Antwort, welchen Mehrwert die Person aus dem bekommt, was Sie sagen und stellen Sie Rückfragen, wenn Ihre Gesprächspartner/-innen mal komisch auf eine Antwort reagieren.

Sehr empfehlenswert ist es, die Probe für das Bewerbungsgespräch auf einem Video aufzunehmen und die eigene Außenwirkung zu analysieren – vielleicht mit guten Freunden, die dazu bereit sind, Ihnen etwas kritische Möglichkeiten der Verbesserung zu nennen.

Wie schon beim Bewerbungsschreiben gilt: Wenn Sie sich gut vorbereiten, dann wird das einen positiven Einfluss auf Ihre Erfolge haben, Sie gelassener und konzentrierter auftreten.