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Industriemeister vs. Staatlich geprüfter Techniker: Welcher Abschluss passt zu dir?

Unser Vergleich gilt für alle wesentlichen Industriemeister- und Technikerabschlüsse. Als ein konkretes Beispiel für den Vergleich betrachten wir den Geprüften Industriemeister Metall und den Staatlich geprüften Techniker Maschinentechnik.

Beide Abschlüsse sind auf dem DQR-Niveau 6 angesiedelt und qualifizieren für verantwortungsvolle Positionen. Doch worin unterscheiden sich die beiden Abschlüsse genau, und welcher passt besser zu den eigenen Karriereplänen? In diesem Artikel beleuchten wir die wesentlichen Unterschiede, damit du die beste Wahl für dich treffen kannst.

Qualifikationstyp und Ausbildungsweg

Industriemeister Metall

Der Industriemeister Metall ist eine berufliche Fortbildung, die durch die IHK geregelt ist. Die Weiterbildung bereitet dich auf eine Führungsrolle in der Produktion vor, in der du nicht nur technisch, sondern auch organisatorisch und betriebswirtschaftlich Verantwortung übernimmst. Typische Inhalte sind:

  • Produktionsorganisation und -steuerung
  • Mitarbeiterführung und Personalentwicklung
  • Arbeits- und Umweltschutz
  • Qualitätssicherung und Kostenkontrolle

Die Fortbildung kann berufsbegleitend in Teilzeit (1-1,5 Jahre) absolviert werden. Der Abschluss erfolgt durch eine IHK-Prüfung.

Staatlich geprüfter Techniker Maschinentechnik

Der Techniker ist eine landesrechtlich geregelte Weiterbildung an Fachschulen, die auf wissenschaftlicher Basis technische und betriebliche Kenntnisse vermittelt. Der Fokus liegt auf der Entwicklung, Optimierung und Analyse von technischen Prozessen. Die Inhalte umfassen:

  • Konstruktion und Entwicklung neuer Maschinen und Fertigungsverfahren
  • Technische Projektplanung und Prozessoptimierung
  • Einsatz von CAD-Software und computergestützte Fertigung
  • Fachbezogene Management- und Führungskompetenzen

Die Weiterbildung dauert 3-4 Jahre in Teilzeit und wird mit einer staatlichen Abschlussprüfung abgeschlossen.

Zielsetzung und Einsatzbereiche

Industriemeister Metall: Führungskraft in der Produktion

Der Industriemeister ist vor allem auf die Leitung von Produktionsabläufen spezialisiert. Als Industriemeister Metall kannst du z. B. als Schichtleiter, Produktionsleiter oder Fertigungsleiter arbeiten. Du trägst Verantwortung für die Mitarbeiterführung, die Einhaltung von Sicherheitsvorgaben und die Optimierung der Fertigung. Deine kaufmännischen Kenntnisse unterstützen dich bei der Kostenkontrolle und Materialplanung.

Techniker Maschinentechnik: Technischer Experte mit Entwicklungskompetenz

Der Techniker konzentriert sich eher auf die Entwicklung, Konstruktion und Optimierung technischer Prozesse. Dein Einsatzgebiet liegt oft in Planungs- und Entwicklungsabteilungen, wo du technische Problemstellungen analysierst und innovative Lösungen entwickelst. Auch im Qualitätsmanagement, in der Arbeitsvorbereitung oder im technischen Vertrieb sind Techniker gefragt.

Wesentlicher Unterschied

Ein wesentlicher Unterschied zwischen beiden Abschlüssen liegt in den betriebswirtschaftlichen Inhalten. Während der Industriemeister über fundierte betriebswirtschaftliche Kenntnisse verfügt und damit auch kaufmännische Entscheidungen innerhalb der Produktion treffen kann, sind die betriebswirtschaftlichen Inhalte beim Techniker stark eingeschränkt. Die Entscheidung zwischen Industriemeister und Techniker ist also auch eine Entscheidung für oder gegen kaufmännische Qualifikationsbereiche.

Weiterbildung zum Technischen Betriebswirt

Sowohl der Industriemeister als auch der Techniker haben die Möglichkeit, sich zum Technischen Betriebswirt (DQR-Niveau 7) weiterzubilden. Dieser Abschluss vermittelt umfassende betriebswirtschaftliche Kenntnisse und befähigt dazu, technische und wirtschaftliche Entscheidungen auf höchstem Niveau zu treffen.

Besonders für den Techniker kann diese Weiterbildung sinnvoll sein, da er damit die fehlenden betriebswirtschaftlichen Kompetenzen nachholt. Man könnte sagen, dass der Techniker ohne den Technischen Betriebswirt in kaufmännischen Bereichen eingeschränkt ist, während der Industriemeister bereits über eine grundlegende, wirtschaftliche Basis verfügt.

Zugangsvoraussetzungen

Industriemeister Metall

Um die Weiterbildung zum Industriemeister Metall zu starten, benötigst du:

  • Eine abgeschlossene Ausbildung in einem Metallberuf oder
  • Eine abgeschlossene Ausbildung in einem anderen Beruf mit mindestens zwei Jahren Berufspraxis oder
  • Mindestens vier Jahre Berufspraxis im Metallbereich

Staatlich geprüfter Techniker Maschinentechnik

Die Voraussetzungen für die Technikerschule sind:

  • Eine abgeschlossene einschlägige Berufsausbildung und mindestens ein Jahr Berufserfahrung oder
  • Fünf Jahre Berufserfahrung in einem einschlägigen Beruf

Gehalt und Karrierechancen

Industriemeister Metall

Das durchschnittliche Bruttogehalt eines Industriemeisters Metall liegt bei 5.805 € monatlich (Median, laut Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit, 2023). Die Karrierechancen sind gut, insbesondere in Produktionsbetrieben, wo Führungskräfte mit technischem Know-how gefragt sind.

Techniker Maschinentechnik

Das durchschnittliche Bruttogehalt eines staatlich geprüften Technikers Maschinenbautechnik liegt bei 5.217 € monatlich (Median, laut Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit, 2023). Aufgrund des technischen Schwerpunkts können sich Techniker auch in Richtung Ingenieurstätigkeiten weiterentwickeln oder ein Hochschulstudium aufnehmen.

Welcher Abschluss passt besser zu dir?

  • Du möchtest in der Produktion führen, Abläufe steuern und ein Team leiten? → Dann ist der Industriemeister Metall die richtige Wahl.
  • Du interessierst dich für technische Innovationen, Entwicklung und Prozessoptimierung? → Dann solltest du den Techniker Maschinenbautechnik in Betracht ziehen.
  • Du bist Techniker und möchtest deine betriebswirtschaftlichen Kompetenzen erweitern? → Die Weiterbildung zum Technischen Betriebswirt kann eine sinnvolle Ergänzung sein.
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    Meister Metall

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