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Kein Job nach dem Studium? Warum eine Fortbildung der Schlüssel sein kann

Du hast dein Studium beendet, aber der Traumjob lässt auf sich warten? Damit bist du nicht allein. Der Übergang vom Studium in die Arbeitswelt gestaltet sich für viele Absolventen schwieriger als gedacht.

Doch es gibt eine Lösung: Weiterbildungen der höheren Berufsbildung wie Fachwirte, Meister und Betriebswirte können dir den entscheidenden Vorteil auf dem Arbeitsmarkt verschaffen. Warum das so ist und wie du davon profitieren kannst, erfährst du in diesem Artikel.

Herausforderungen nach dem Studium

Trotz eines akademischen Abschlusses stoßen viele Absolventen auf Probleme beim Berufseinstieg. Studien und Berichte der Bundesagentur für Arbeit zeigen:

  • Fehlende Berufserfahrung: Viele Arbeitgeber erwarten von Bewerbern praktische Erfahrungen, die Bachelorabsolventen oft nicht vorweisen können. Dies ist ein wesentlicher Grund, warum viele Absolventen zunächst ein Masterstudium aufnehmen, anstatt direkt in den Beruf einzusteigen
  • Begrenztes Stellenangebot in bestimmten Fachbereichen: Absolventen in Geistes-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften finden oft nur schwer passende Stellen. In den Geisteswissenschaften sind bis zu 32 % der Absolventen in Positionen beschäftigt, die keinen Hochschulabschluss erfordern
  • Unterwertige Beschäftigung: Viele Akademiker arbeiten in Positionen, die unter ihrem Qualifikationsniveau liegen. Rund ein Viertel der Wirtschaftswissenschaftler und über 30 % der Geisteswissenschaftler haben dieses Problem

Quellen:
Der Arbeitsmarkt für Akademikerinnen und Akademiker

Berufseinstieg mit Bachelorabschluss

Warum eine Fortbildung der höheren Berufsbildung?

Eine Fortbildung der höheren Berufsbildung ist eine ideale Möglichkeit, um gezielt auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes einzugehen. Sie bietet:

  • Praxisnähe: Inhalte wie Management, Führung und spezifische Branchenkenntnisse machen dich direkt einsetzbar.
  • Karriereboost: Qualifikationen wie Fachwirt oder Betriebswirt sind auf dem Niveau eines Bachelor- oder Masterabschlusses und werden von Arbeitgebern hoch geschätzt​
  • Flexibilität: Diese Weiterbildungen können berufsbegleitend absolviert werden, sodass du dich weiterentwickeln kannst, ohne aus dem Berufsleben auszusteigen.

Das sagt die Statistik

  • Laut einer Analyse der Bundesagentur für Arbeit stieg die Arbeitslosigkeit unter Akademikern in den letzten Jahren überdurchschnittlich an. Viele Absolventen benötigen zusätzliche Qualifikationen, um den Einstieg in eine passende Position zu schaffen​
  • Bachelorabsolventen, die sich weiterbilden, haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, adäquat beschäftigt zu werden und höhere Einstiegsgehälter zu erzielen
  • Besonders in Branchen wie Wirtschaft, Technik und IT werden praxisorientierte Fachkräfte dringend gesucht

Quellen: siehe Textabsatz “Herausforderungen nach dem Studium”

Die besten Optionen für deinen Berufseinstieg

Hier sind einige der gefragtesten Weiterbildungen:

Wirtschaftsfachwirt (IHK): Ideal für Absolventen, die betriebswirtschaftliches Wissen vertiefen und Führungsaufgaben übernehmen möchten.

Hier geht es zu weiteren Informationen zum Wirtschaftsfachwirt

Industriemeister (IHK): Perfekt für industriell-technische oder handwerkliche Berufe mit Fokus auf Führung und Selbstständigkeit.

Hier kannst du dich über die wichtigsten Fachrichtungen der Industriemeister informieren.

Betriebswirt (IHK): Die höchste Qualifikation der IHK auf Master-Niveau. Ideal für Führungspositionen und strategische Aufgaben.

Folge diesem Link, um dich über den Betriebswirt / Master Professional in Business Management zu informieren

Finanzielle Unterstützung durch das Aufstiegs-BAföG

Das Aufstiegs-BAföG ist eine hervorragende Möglichkeit, deine berufliche Weiterbildung finanziell zu fördern – unabhängig von deinem Einkommen oder Vermögen. Es richtet sich speziell an Personen, die sich durch Fortbildungen wie Fachwirt, Meister oder Betriebswirt weiterqualifizieren möchten. Besonders für Bachelorabsolventen ist dies eine attraktive Option, denn auch mit einem akademischen Abschluss kannst du das Aufstiegs-BAföG beantragen, solange der Bachelor dein höchster Abschluss ist.

Eine wichtige Voraussetzung für die Förderung ist die Zulassung zur Prüfung der gewählten Maßnahme. Diese Zulassung erfordert in der Regel eine einschlägige berufliche Praxis. Als Studierter musst du also zunächst praktische Erfahrung in einem relevanten Berufsfeld vorweisen, bevor du in die Weiterbildung starten kannst. Sobald diese Hürde gemeistert ist, eröffnen dir die praxisnahen Inhalte und anerkannten Abschlüsse zahlreiche Karrierechancen. Das Aufstiegs-BAföG hilft dir dabei, die finanzielle Belastung zu reduzieren und dich voll auf deine berufliche Weiterentwicklung zu konzentrieren – der ideale Schritt, um schnell und gezielt deine Karriere voranzutreiben​.

Weitere Informationen zum Aufstiegs-BAföG findest du hier: https://www.aufstiegs-bafoeg.de

Arbeitslosengeld nach dem Studium – Deine Rechte

Wenn du nach dem Studium arbeitslos wirst, stehen dir wichtige Unterstützungsleistungen zu, die dir helfen, die Übergangszeit zu überbrücken. Grundsätzlich gilt: Anspruch auf Arbeitslosengeld I hast du nur, wenn du mindestens 12 Monate in einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis gearbeitet hast. Für viele Absolventen, die direkt aus dem Studium kommen, ist das oft nicht der Fall. In diesem Fall kannst du Arbeitslosengeld II (ALG II, auch bekannt als Bürgergeld) beantragen.

ALG II deckt deine grundlegenden Lebenshaltungskosten und beinhaltet auch die Zahlung deiner Krankenversicherung, wenn dein Antrag bewilligt wird. Wichtig: Du bist nicht verpflichtet, jede Jobmöglichkeit anzunehmen. Angebote müssen laut § 2 SGB II zumutbar sein und zu deiner Qualifikation passen. Das bietet dir die Chance, deine nächsten Schritte gezielt zu planen und auf langfristig passende Karrieremöglichkeiten hinzuarbeiten.

Hier findest du alles Wissenswerte zum Thema Arbeitsuchend melden und Arbeitslosengeld erhalten

Wie startest du durch?

Der Übergang vom Studium in den Beruf kann herausfordernd sein, aber mit den richtigen Schritten kannst du deine Karriere erfolgreich starten. Hier sind die wichtigsten Tipps:

  1. Bewerte deine Situation realistisch: Analysiere, ob du mit deinem Bachelorabschluss direkt in den Beruf einsteigen kannst oder ob dir zusätzliche praktische Erfahrung oder Qualifikationen fehlen.
  2. Nutze Fortbildungsmöglichkeiten: Überlege, ob eine Weiterbildung wie Fachwirt, Meister oder Betriebswirt der nächste Schritt für dich ist. Diese Abschlüsse sind praxisorientiert und helfen dir, gezielt Führungspositionen oder spezialisierte Aufgaben zu erreichen.
  3. Informiere dich über das Aufstiegs-BAföG: Diese Förderung ermöglicht dir, berufliche Weiterbildungen finanziell zu stemmen – unabhängig von deinem Einkommen oder Vermögen. Voraussetzung ist, dass du die Zulassungsvoraussetzungen, wie berufliche Praxis, erfüllst.
  4. Halte Übergangsmöglichkeiten im Blick: Nutze Praktika oder Nebenjobs in relevanten Bereichen, um Berufserfahrung zu sammeln und dein Netzwerk auszubauen. Diese Tätigkeiten können ein Sprungbrett für deinen nächsten Karriereschritt sein.
  5. Arbeite mit den richtigen Partnern: Nutze die Unterstützung der Bundesagentur für Arbeit oder Berufsberatungsstellen, um Klarheit über deine Möglichkeiten zu gewinnen und passende Angebote zu finden.
  6. Plane strategisch: Setze dir klare Ziele und schaffe eine Balance zwischen kurzfristigen Übergangslösungen und langfristigen Qualifikationsmaßnahmen. Mit der richtigen Kombination aus praktischer Erfahrung und Weiterbildung sicherst du dir eine stabile und erfolgreiche berufliche Zukunft.