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Technischer Fachwirt vs. Industriemeister Metall: Welcher Abschluss passt zu dir?

Du möchtest dich beruflich weiterentwickeln und stehst vor der Entscheidung zwischen dem Geprüften Technischen Fachwirt und dem Geprüften Industriemeister Metall? Beide Abschlüsse sind durch die IHK geprüft, auf dem DQR-Niveau 6 eingeordnet und eröffnen dir neue Karrierechancen.

Schaut man sich die inhaltlichen Schwerpunkte der beiden Abschlüsse an, gibt es viele Gemeinsamkeiten. Dennoch verfolgen sie unterschiedliche Zielsetzungen, die sich auf deine spätere Rolle im Unternehmen auswirken. Wir möchten dir hier die Unterschiede so klar wie möglich darstellen, wohl wissend, dass es in der Praxis immer Überschneidungen geben kann. Unser Ziel ist es, dir eine Orientierung zu geben, welche Qualifikation besser zu deinen Stärken und Zielen passt.

1. Zielsetzung der Abschlüsse: Wo liegen die Schwerpunkte?

Die Prüfungsordnungen zeigen deutliche Unterschiede in der Ausrichtung der beiden Abschlüsse:

Technischer Fachwirt: Kaufmännischer Spezialist mit technischem Verständnis

Der Geprüfte Technische Fachwirt ist vor allem eine kaufmännische Qualifikation, die dir zusätzlich technisches Grundverständnis vermittelt. Dein Wissen hilft dir, betriebswirtschaftliche Prozesse zu planen, zu steuern und zu optimieren, insbesondere an den Schnittstellen zwischen kaufmännischen und technischen Abteilungen. Deine Aufgaben können unter anderem sein:

  • Planung, Steuerung und Optimierung betrieblicher Prozesse
  • Materialwirtschaft, Logistik und Kostenmanagement
  • Koordination zwischen technischen und kaufmännischen Bereichen
  • Betriebswirtschaftliche Entscheidungen mit technischem Grundverständnis treffen

Der Technische Fachwirt übernimmt in der Regel keine direkte Verantwortung für die Produktion, sondern sorgt dafür, dass wirtschaftliche und organisatorische Abläufe effizient funktionieren. Sein technisches Wissen ist hilfreich, um mit Ingenieuren, Produktionsleitern und Technikern auf Augenhöhe zu kommunizieren, dient aber vor allem als Unterstützung für betriebswirtschaftliche Aufgaben.

Im Jahr 2023 haben 1.636 Personen die Prüfung zum Technischen Fachwirt abgelegt. Das durchschnittliche Gehalt liegt bei 5.413 € brutto monatlich (Median, laut Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit).

Industriemeister Metall: Produktionsverantwortlicher mit kaufmännischer Zusatzkompetenz

Der Geprüfte Industriemeister Metall ist eine technische Qualifikation mit kaufmännischen Anteilen und wird hauptsächlich in der Produktion eingesetzt. Als Industriemeister bist du in der Regel direkt für den Fertigungsprozess und die dir unterstellten Mitarbeiter verantwortlich. Zu deinen Aufgaben gehören:

  • Führung und Organisation von Produktionsprozessen
  • Einsatz und Erhaltung von Maschinen und Produktionsmitteln
  • Qualitätskontrolle und Einhaltung von Arbeitssicherheits- und Umweltstandards
  • Mitarbeiterführung und Weiterbildung

Während der Technische Fachwirt kaufmännisch orientiert ist und technisches Wissen unterstützend nutzt, verhält es sich beim Industriemeister oft umgekehrt: Die kaufmännischen Inhalte helfen ihm dabei, wirtschaftliche Entscheidungen für seinen Produktionsbereich zu treffen, stehen aber nicht im Mittelpunkt. Ein typisches Beispiel für einen Industriemeister ist die Rolle eines Schichtleiters, der den reibungslosen Ablauf der Produktion sicherstellt und die Mitarbeiter führt.

Im Jahr 2023 haben 7.054 Personen die Prüfung zum Industriemeister Metall abgelegt. Das durchschnittliche Gehalt liegt bei 5.805 € brutto monatlich (Median, laut Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit).

2. Wer kann welchen Abschluss machen?

Die Zulassungsvoraussetzungen zeigen ebenfalls, dass beide Abschlüsse unterschiedliche Zielgruppen ansprechen:

Technischer Fachwirt

Du kannst die Prüfung zum Technischen Fachwirt ablegen, wenn du eine der folgenden Voraussetzungen erfüllst:

  • Eine abgeschlossene kaufmännische, verwaltende oder gewerblich-technische Ausbildung
  • Eine abgeschlossene Ausbildung in einem anderen Bereich plus mindestens ein Jahr Berufspraxis im kaufmännischen oder gewerblich-technischen Bereich
  • Mindestens vier Jahre Berufspraxis in einem relevanten Bereich

Das bedeutet, dass du aus verschiedenen beruflichen Richtungen kommen kannst – sowohl aus kaufmännischen als auch aus technischen Berufen. Allerdings ist der kaufmännische Anteil in dieser Weiterbildung besonders stark.

Industriemeister Metall

Für die Zulassung zur Prüfung als Industriemeister Metall benötigst du:

  • Eine abgeschlossene Ausbildung in einem Metallberuf
  • Eine abgeschlossene Ausbildung in einem anderen Beruf plus mindestens zwei Jahre Berufspraxis
  • Mindestens vier Jahre Berufspraxis im Metallbereich

Hier zeigt sich deutlich, dass der Industriemeister Metall vor allem für Personen geeignet ist, die bereits in einem metallverarbeitenden Beruf tätig sind oder sich gezielt in der Produktion weiterentwickeln möchten.

Mit dieser Unterscheidung kannst du nun besser einschätzen, welcher Abschluss besser zu deinen Interessen und Karrierezielen passt.

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    Technischer Fachwirt

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      Meister Metall

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