Aufstiegsfortbildung - Abschlüsse und Finanzierung
Die Fortbildung kann den Weg nach oben ebnen. Aufsteiger berichten von Verbesserungen in Berufs- und Privatleben: Chancen, Karrierepfaden und Finanzierung der Aufstiegsfortbildung.

Zeit für den Aufbruch? Laut Umfragen würden 66 % der Deutschen mit neuen beruflichen Zielen liebäugeln. Während der Pandemie, seien sich viele Arbeitnehmer neuer Ziele bewusst geworden, heißt es z. B. im Managementblog der Wirtschaftswoche. Weltweit läge diese Zahl mit 77 % noch höher, so weiter.
Erfolgreiche berufliche Veränderung ist das Ziel einer Aufstiegsfortbildung. Mit der Fortbildung beweisen Arbeitnehmer, dass sie für Tätigkeiten auf einem höheren Niveau bereit sind. Nachweise dafür sind zentrale Prüfungen der Kammern.
Fortbildung als Karriere-Booster? Beruflicher Aufstieg im Fokus
Wenn man von Aufstiegsfortbildung und -weiterbildung spricht, wird die Bedeutung häufig vermischt. So spricht selbst die Bundesagentur für Arbeit von Aufstiegsweiterbildungen.
Unterschiede zwischen den Formen der beruflichen Bildung gibt es: Eine Weiterbildung ist allgemeiner und weniger speziell auf ein einzelnes Berufsbild bezogen. Eine Fortbildung zielt dagegen auf die konkretisierte Bildung ab, die zum Beruf oder einer Berufsgruppe passt.
Was ist eine Aufstiegsfortbildung?
Die Aufstiegsfortbildung ist eine höher qualifizierende Berufsbildung. Sie verbessert das Niveau der Teilnehmer und die Position in der Unternehmenshierarchie. In Seminaren erlernte Inhalte sollen die beruflichen Fachkenntnisse und geistigen Fertigkeiten schulen. Der Reifegrad wird dann von zentralen Einrichtungen geprüft.
Unterschied Aufstiegs- und Anpassungsfortbildung: Eine Anpassungsfortbildung dient dazu, die Kenntnisse auf den aktuellen Stand zu bringen. Das eignet sich meist dann, wenn die Ausbildung länger zurückliegt. Der berufliche Aufstieg ist mit einer Anpassungsfortbildung nicht zu erreichen.
Mit der Aufstiegsfortbildung verbessern Sie ihr Niveau im Beruf auf dem deutschen Qualifikationsrahmen. Das ist schon nach einer Ausbildung und einem Jahr beruflicher Tätigkeit möglich.
Wann ist eine Aufstiegsfortbildung sinnvoll?
Eine Aufstiegsfortbildung eignet sich für alle, die sich beruflich verbessern wollen und die nötigen Voraussetzungen mitbringen. Dank berufsbegleitender Seminare und Förderungen ist das Projekt beruflicher Aufstieg flexibel und gut finanzierbar.
Eine Aufstiegsfortbildung eignet sich, wenn Sie:
- eine duale Ausbildung abgeschlossen haben,
- über Erfahrungen im Beruf verfügen (min 1 Jahr),
- neue Aufgaben mit mehr Verantwortung wollen,
- mehr Abwechslung wünschen und
- bereit sind, Ihre Fähigkeiten zu verbessern.
Aufstiegsfortbildung Arten
Eine Aufstiegsfortbildung bedeutet immer, dass neue Kenntnisse und Fachkompetenzen erworben und mit einer Prüfung bewiesen werden. Dabei gibt es Arten, die anhand der Höhe auf dem Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) und Europäischen Qualifikationsrahmen (EQR) eingeteilt werden:
- Aufstiegsfortbildung Bachelor Professional (Niveau 6 DQR)
und
- Aufstiegsfortbildung Master Professional (Niveau 7 DQR)
1. Aufstiegsfortbildung Bachelor Professional
Der Aufstieg bis zur Mitte der Unternehmenshierarchie ist auf Niveau 6 mit Führungs- und Managementaufgaben denkbar.
Das Niveau nach der ersten Aufstiegsfortbildung: Sie betreuen Teams, Projekte, planen und werten Ergebnisse aus.
Aufstiegsfortbildung Niveau 6 Abschlüsse:
Fachwirt/-in und Fachkaufleute: Fachwirte und Fachkaufleute übernehmen Management und Führungsaufgaben in Wirtschaft und Handel.
Fachkaufleute werden in der Aufstiegsfortbildung laut IHK auf eine Abteilung im Unternehmen spezialisiert (Buchhaltung, Marketing u. Ä.) und Fachwirte im Bereich einer Berufsgruppe spezialisiert Wirtschaftsfachwirt, Fachwirt für Gesundheits- und Sozialwesen, u. Ä.). Auch weitere Fachwirte wie Fachberater, Pharmareferenten und Sonstige werden von der IHK geprüft.
Meister/-in, Industriemeister/-in: Der Traditionsberuf der Meister hat sich erhalten: Mit dem Industriemeister wurde zudem eine Anpassung an die Bedürfnisse der Industrie gefunden. Meister übernehmen Aufgaben der Ausbildung im Unternehmen, sind für Sicherheit, Qualität und Überwachung der Abläufe verantwortlich.
Geprüft werden sie beispielsweise von der Handwerkskammer oder der Industrie und Handelskammer.
Techniker/-in: In technischen Berufen lockt der Abschluss der Techniker. Die Aufstiegsfortbildung ist auf einem sehr hohen Niveau und ist aufgrund lange andauernder Vollzeitmaßnahmen für Menschen, die fest im Beruf stehen und nicht auf ein festes Einkommen verzichten wollen manchmal unattraktiv. Der Abschluss Techniker und ein akademisches Studium sind sich sehr ähnlich. Vermittelt werden die Inhalte oft in Vollzeitmaßnahmen.
2. Aufstiegsfortbildung Master Professional
Noch mehr Verantwortung führt Sie bis an die Spitze der Unternehmenshierarchie. Auf diesem Niveau sind Sie beispielsweise für ganze Niederlassungen, Gebiete oder Abteilungen verantwortlich.
An einer Stelle, an der wichtige Informationen zusammenlaufen, treffen Sie Entscheidungen mit Kenntnissen über den Markt und Zukunftspotenzial und haben Verantwortung für die Zukunft des Unternehmens.
Aufstiegsfortbildung Niveau 7 Abschlüsse:
Betriebswirt/-in: Betriebswirt & Betriebswirtin übernehmen zentrale wirtschaftliche Planungsaufgaben mit viel Verantwortung für Mitarbeiter und das Unternehmen. Die Aufstiegsfortbildung eignet sich für Wirtschaftsfachwirte und ähnliche Abschlüsse auf Niveau 6 des DQR. Zu den Aufgaben gehören:
- Strategiefindung und Umsetzung,
- Gestaltung von Rahmenbedingungen,
- Sicherung von Unternehmenszielen sowie Koordination,
- Leitung und Prüfung von Prozessen.
Technische Betriebswirte/-innen: Der Abschluss eignet sich für kaufmännisch-technische Karrieren. Die Aufstiegsfortbildung Technischer Betriebswirt eignet sich beispielsweise für Techniker/-in, Industriemeister/-in oder Technische Fachwirt/-in.
Wie lässt sich eine Aufstiegsfortbildung finanzieren?
Durch Förderungen, monatliche Zahlung und berufsbegleitende Kurse gilt die Aufstiegsfortbildung als flexibel bezahlbar. Die Last ist im Vergleich zu einem Vollzeitstudium geringer: Der normalen Arbeit können Sie im Fall berufsbegleitender Kurse weiter nachgehen und somit Einschnitte in die Liquidität vermeiden.
Ein Rechenbeispiel aus der Aufstiegsfortbildung Wirtschaftsfachwirt/-in:
- Kosten für das Seminar von 3.588,00 € werden mit 299,00 € pro Monat bezahlt.
- Förderfähig nach Abzug der Literaturkosten sind 3.408,00 € (AFBG).
- Förderungen gibt es als direkten Zuschuss (50 %) und als Förderdarlehen (50 %).
- Der Zuschussanteil beträgt demnach 1.704,00 € im Fall der Förderung.
- Sie bestehen den Abschluss erfolgreich und erhalten einen Bestehenserlass von 852,00 € (die Hälfte des Darlehens)
- Die effektive finanzielle Belastung im Beförderungsfall mit Bestehen der Prüfung beträgt 1.032,00 €.
Weitere Informationen zur Weiterbildungsförderung für die Aufstiegsfortbildung zeigen Ihnen Möglichkeiten wie Aufstiegsbonus, Aufsitegsbafög und Aufstiegsstipendium.
Informationen über das neue Aufstiegs-BAföG als Förderung für die Aufstiegsfortbildung zeigt Ihnen, wie einfach die Förderung abläuft.
Wir helfen Ihnen beim Antrag der Förderung und liefern Ihnen alle Informationen, die Sie benötigen.
Aufstiegsfortbildung: Karriere garantiert?
Eine absolute Garantie für den beruflichen Aufstieg kann es nicht geben. Die Aufstiegsfortbildung auf Niveau 6 oder 7 des DQR verbessert Ihre Chancen, auf der Karriereleiter aufzusteigen. Sie gilt als offiziell anerkanntes Werkzeug, Ihre neuen Fähigkeiten zu beweisen.
Um in einem Unternehmen aufzusteigen, sollten Sie früh mit Managern bzw. Vorgesetzten über Ihre Wünsche und Chancen sprechen. Ist ein beruflicher Aufstieg im Unternehmen möglich, lassen sich die erlernten Inhalte vielleicht direkt vor Ort nachvollziehen. Auf dem Arbeitsmarkt sind Sie durch die Qualifikation interessanter.
Um ihre Karriere in die eigenen Hände zu nehmen, ist die Aufstiegsfortbildung ein wichtiger Pfeiler. Als Beweis für Ihre Fähigkeiten kommt es auch auf Erfahrungen, Erfolg im Berufsalltag, zwischenmenschliche Beziehungen und ein guter Draht zu Vorgesetzten an.