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Wirtschaftsfachwirt oder Handelsfachwirt - Wo ist der Unterschied?

Eine Weiterbildung ist nur sinnvoll, wenn sie dich weiterbringt. Wirtschaftsfachwirt oder Handelsfachwirt?

Inhalte und Themen

Gemeinsamkeiten - Wirtschaftsfachwirt und Handelsfachwirt:

  1. Beruflicher Aufstieg: Sowohl der Wirtschaftsfachwirt als auch der Handelsfachwirt sind darauf ausgerichtet, dir dabei zu helfen, in deiner Karriere aufzusteigen. Mit beiden Abschlüssen kannst du höhere Positionen in Unternehmen anstreben und mehr Verantwortung übernehmen.
  2. Management-Fähigkeiten: Beide Abschlüsse betonen die Bedeutung von Management-Fähigkeiten. Du lernst, wie du Projekte planst, Mitarbeiter führst und die Leistung deines Teams oder deiner Abteilung überwachst.
  3. Kundenorientierung: Sowohl der Wirtschaftsfachwirt als auch der Handelsfachwirt legen Wert darauf, dass du lernst, wie du effektiv mit Kunden kommunizierst und Dienstleistungen anbietest, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind.

Unterschiede - Wirtschaftsfachwirt oder Handelsfachwirt:

Wirtschaftsfachwirt:

  1. Breites Wissen: Als Wirtschaftsfachwirt erhältst du ein breites Wissen über verschiedene betriebswirtschaftliche Themen. Du lernst zum Beispiel, wie du Finanzberichte analysierst, Marketingstrategien entwickelst und Logistikprozesse steuerst. Das macht diesen Abschluss ideal für Leute, die in verschiedenen Branchen arbeiten möchten.
  2. Ganzheitlicher Ansatz: Der Wirtschaftsfachwirt legt Wert auf einen ganzheitlichen Ansatz. Du lernst, wie du komplexe betriebswirtschaftliche Probleme erkennst, analysierst und Lösungen dafür entwickelst. Zum Beispiel könntest du aufgefordert werden, einen Plan zur Steigerung der Effizienz in einem Unternehmen zu entwickeln, der verschiedene Abteilungen und Prozesse berücksichtigt.

Handelsfachwirt:

  1. Spezialisierung auf Handel: Der Handelsfachwirt ist speziell auf den Handel ausgerichtet. Du lernst zum Beispiel, wie du Verkaufsflächen gestaltest, Waren präsentierst und Werbekonzepte entwickelst. Das macht diesen Abschluss ideal für Leute, die in Einzelhandelsunternehmen oder ähnlichen Branchen arbeiten möchten.
  2. Handelsspezifische Fähigkeiten: Als Handelsfachwirt erwirbst du spezifische Fähigkeiten, die im Handel wichtig sind. Du lernst zum Beispiel, wie du Umsatz und Ertrag mit warenwirtschaftlichen Kennzahlen steuerst oder wie du Qualitätsmanagement und Nachhaltigkeit in einem Handelsunternehmen umsetzt.

Voraussetzungen - Zulassung zur IHK Prüfung

Tabelle: Vergleich der Zulassungsvoraussetzungen Handelsfachwirt vs. Wirtschaftsfachwirt
  Handelsfachwirt Wirtschaftsfachwirt
mindestens dreijähriger, kaufmännischer Ausbildungsberuf im Handel Ja, mit mindestens einjähriger Berufspraxis im Handel nach der Ausbildung (§ 2 Abs. 1 Nr. 1) Ja, mit mindestens einjähriger*, kaufmännischer, verwaltender Berufspraxis nach der Ausbildung (§ 2 Abs. 1 Nr. 1 i.V.m. Abs. 2 Nr. 2)
mindestens dreijähriger, kaufmännischer oder verwaltenden Ausbildungsberuf Ja, mit mindestens zweijähriger Berufspraxis im Handel nach der Ausbildung (§ 2 Abs. 1 Nr. 2) Ja, mit mindestens einjähriger*, kaufmännischer, verwaltender Berufspraxis nach der Ausbildung (§ 2 Abs. 1 Nr. 1 i.V.m. Abs. 2 Nr. 2)
sonstiger, mindestens dreijähriger Ausbildungsberuf Ja, mit mindestens fünfjähriger Berufspraxis im Handel nach der Ausbildung (§ 2 Abs. 1 Nr. 5) Ja, mit mindestens zweijähriger*, kaufmännischer, verwaltender Berufspraxis nach der Ausbildung (§ 2 Abs. 1 Nr. 2 i.V.m. Abs. 2 Nr. 2)
Verkäufer/-in (zweijähriger Ausbildungsberuf) Ja, mit mindestens zweijähriger Berufspraxis im Handel nach der Ausbildung (§ 2 Abs. 1 Nr. 2) Ja, mit mindestens dreijähriger*, kaufmännischer, verwaltender Berufspraxis nach der Ausbildung (§ 2 Abs. 1 Nr. 3 i.V.m. Abs. 2 Nr. 2)
Fachlagerist/-in (zweijähriger Ausbildungsberuf) Ja, mit mindestens dreijähriger Berufspraxis im Handel nach der Ausbildung (§ 2 Abs. 1 Nr. 3) Ja, mit mindestens dreijähriger*, kaufmännischer, verwaltender Berufspraxis nach der Ausbildung (§ 2 Abs. 1 Nr. 3 i.V.m. Abs. 2 Nr. 2)
sonstiger, anerkannter Ausbildungsberuf (ohne Mindestdauer) Ja, mit mindestens fünfjähriger Berufspraxis im Handel nach der Ausbildung (§ 2 Abs. 1 Nr. 5) Ja, mit mindestens dreijähriger*, kaufmännischer, verwaltender Berufspraxis nach der Ausbildung (§ 2 Abs. 1 Nr. 3 i.V.m. Abs. 2 Nr. 2)
mindestens 90 ECTS-Punkten in einem betriebswirtschaftlichen Studium Ja, mit mindestens zweijähriger Berufspraxis im Handel (§ 2 Abs. 1 Nr. 4) Ja, mit mindestens vierjähriger*, kaufmännischer, verwaltender Berufspraxis nach der Ausbildung (§ 2 Abs. 1 Nr. 4 i.V.m. Abs. 2 Nr. 2)
ohne Ausbildung und ECTS-Punkte in einem betriebswirtschaftlichen Studium Ja, mit mindestens fünfjähriger Berufspraxis im Handel nach der Ausbildung (§ 2 Abs. 1 Nr. 5) Ja, mit mindestens vierjähriger*, kaufmännischer, verwaltender Berufspraxis nach der Ausbildung (§ 2 Abs. 1 Nr. 4 i.V.m. Abs. 2 Nr. 2)

* bezogen auf das Ablegen der Gesamtprüfung aus Wirtschaftsbezogenen und Handlungsspezifischen Qualifikationen

Hinweis: Die geforderte Berufspraxis muss immer erst zum Zeitpunkt der Prüfung vorliegen.

Achtung: Nur eine Industrie- und Handelskammer (IHK) kann dir eine rechtsverbindliche Zulassung zur Prüfung erteilen.

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Titel und Anerkennung

Sowohl der Titel "Wirtschaftsfachwirt" als auch des "Handelsfachwirt" sind Aufstiegsfortbildungen, die von der Industrie- und Handelskammer (IHK) geprüft werden. Beide Titel sind auf dem Niveau 6 des Deutschen Qualifikationsrahmens (DQR) angesiedelt, was sie mit einem Bachelor-Abschluss an einer Hochschule vergleichbar macht.

Der Wirtschaftsfachwirt und der Handelsfachwirt unterscheiden sich hauptsächlich in ihrem fachlichen Schwerpunkt. Während der Wirtschaftsfachwirt eine breite betriebswirtschaftliche Ausbildung bietet und für Tätigkeiten in verschiedenen Branchen und Unternehmensbereichen qualifiziert, ist der Handelsfachwirt speziell auf den Handelssektor ausgerichtet und vermittelt Kenntnisse und Fähigkeiten, die für die Arbeit in Handelsunternehmen relevant sind.

In formaler Hinsicht sind beide Titel jedoch gleichwertig und bieten vergleichbare Qualifikationen und Karrierechancen auf Bachelor-Niveau. Beide Abschlüsse bereiten auf Führungs- und Managementaufgaben vor und eröffnen die Möglichkeit, sich weiter zu spezialisieren oder höhere Aufstiegsfortbildungen, wie beispielsweise den Betriebswirt IHK, anzustreben.

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