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Zukunft des Lernens: Welcher Bildungsweg passt zu dir?

Präsenzunterricht versus Fernunterricht, das virtuelle Klassenzimmer gegen die klassischen Studienbriefe: Welche Methode ist die effektivste? Entdecke die Vorzüge und Herausforderungen jeder Lernmethode und finde heraus, ob das Selbstgesteuerte Lernen vielleicht dein Schlüssel zur Bildungszukunft ist.

Was ist Präsenzunterricht?

Wenn man an "Präsenzunterricht" denkt, ruft das häufig Bilder von Klassenzimmern, Schultafeln und physisch anwesenden Schülern und Lehrern hervor. Dies ist das traditionelle Verständnis von Präsenzunterricht. In der heutigen Zeit, in der die Digitalisierung immer stärker in den Bildungsbereich Einzug hält, muss dieses Konzept jedoch neu überdacht und definiert werden.

Präsenzunterricht:

  1. Synchronität: Das Hauptmerkmal des Präsenzunterrichts ist die Gleichzeitigkeit der Kommunikation. Lehrende und Lernende interagieren in Echtzeit miteinander, unabhängig davon, ob sie sich in einem physischen oder virtuellen Raum befinden.

  2. Interaktive Kommunikation: Die unmittelbare Rückmeldung und der direkte Austausch zwischen Lehrenden und Lernenden stehen im Mittelpunkt des Lernprozesses. Fragen und Diskussionen werden sofort behandelt, was ein dynamisches Lernumfeld fördert.

  3. Raum: Während der Präsenzunterricht traditionell in einem physischen Raum stattfand, kann er heute ebenso in einem virtuellen Raum durchgeführt werden. Videokonferenz-Tools, virtuelle Klassenzimmer und andere digitale Plattformen ermöglichen diesen virtuellen Präsenzunterricht.

  4. Struktur: Unabhängig davon, ob der Unterricht physisch oder virtuell ist, folgt er einer festen Struktur, die vom Lehrenden festgelegt wird.

Abgrenzung zu anderen Formen des Unterrichts:

  • Asynchrone Kommunikation: Im Gegensatz zur synchronen Kommunikation des Präsenzunterrichts findet asynchrone Kommunikation nicht in Echtzeit statt. Lernende können Materialien und Ressourcen zu einem Zeitpunkt ihrer Wahl überprüfen und bearbeiten. Diese Methode ist typisch für den Fernunterricht.

  • Blended Learning: Eine Kombination aus synchronem (physischem oder virtuellem) Präsenzunterricht und asynchronem Online-Lernen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Präsenzunterricht im modernen Kontext nicht mehr ausschließlich durch den physischen Raum definiert wird, in dem er stattfindet. Vielmehr ist es die synchrone Kommunikation und Interaktion zwischen Lehrenden und Lernenden, die den Präsenzunterricht kennzeichnet, unabhängig davon, ob diese in einem physischen oder virtuellen Raum stattfindet.

Was ist Fernunterricht?

Der Fernunterricht, einst als revolutionäre Methode zur Überbrückung räumlicher Distanzen zwischen Lehrenden und Lernenden gepriesen, wird heute oft als überholt betrachtet, insbesondere im Zeitalter moderner Online-Kommunikationswerkzeuge. Ursprünglich bot der Fernunterricht den Vorteil der räumlichen Trennung, kombiniert mit dem Komfort asynchroner Kommunikation. Dies ermöglichte Lernen unabhängig von Ort und Zeit, erforderte jedoch oftmals von den Lernenden, sich durch umfangreiche und textlastige Materialien zu arbeiten, dabei auf sich allein gestellt zu sein und die Unmittelbarkeit und Interaktion eines traditionellen Klassenraums zu vermissen.

Mit dem Aufkommen von Konferenzsystemen und Meeting-Tools hat sich das Bildungslandschaft jedoch grundlegend verändert. Die Live-Online-Unterrichtsformate ermöglichen heute synchrone Kommunikation und Interaktion in Echtzeit, während sie gleichzeitig die Flexibilität der räumlichen Trennung beibehalten. In diesem Kontext wirken die traditionellen Formen des Fernunterrichts antiquiert, da sie nicht mehr die Vorteile bieten, die sie einst hatten. Während die modernen Formen des Lernens sowohl den Bedarf an physischer Präsenz als auch die Herausforderungen der asynchronen Kommunikation überwinden können, stellt sich die Frage, welche Rolle dem klassischen Fernunterricht in der heutigen Bildungswelt noch zukommt.

Vorteile von Präsenzunterricht im Vergleich

Um ein Urteil über die Effektivität von Präsenzunterricht zu vertiefen, werfen wir einen Blick auf die einzelnen Unterrichtsformen, die dir während deiner Weiterbildung begegnen können.

Frontalunterricht

Beim Frontalunterricht nehmen Lehrkräfte die aktive Rolle ein. Schüler und Kursteilnehmer folgen den Inhalten und verinnerlichen diese. Da Unterrichtsstoff effektiv vermittelt werden kann, ist diese Form nach wie vor sehr beliebt. Frontalunterricht wird in einigen modernen Ansätzen auch kritisch betrachtet, da eine Gefahr besteht, dass Schüler passiv werden. 

Fernunterricht: Lehrkräfte spielen in der Fernlehre keine oder nur eine untergeordnete Rolle.

Präsenzunterricht: Im Präsenzunterricht können Lehrkräfte direkt auf die Schüler reagieren - auch wenn diese nicht ausgesprochen werden.

Einzelarbeit

Bei der Einzelarbeit erfassen Lernende die Inhalte in Eigenregie. Einzelarbeit erfordert Eigenständigkeit und das geistige Werkzeug, um Sachverhalte erfassen, verinnerlichen, mit bestehendem Wissen verknüpfen sowie anwenden zu können. 

Fernunterricht: Arbeiten in Einzelarbeit ist die Grundlage eines Fernunterrichts. Soziale Komponenten spielen entweder keine oder nur eine untergeordnete Rolle.

Präsenzunterricht: Einzelarbeit erfolgt im Präsenzunterricht mit Unterstützung durch die Lehrkräfte. Diese können individuell auf Fragen eingehen und diese gegebenenfalls vor dem Kurs kurz detaillierter ausführen.

Partnerarbeit und Gruppenunterricht

Die Bearbeitung von Inhalten in Paaren oder Gruppen gilt als modernste Form der Verinnerlichung von Unterrichtsstoff. Neben den kognitiven Fähigkeiten werden auch nicht-kognitive Fähigkeiten, wie soziale Kompetenzen und das Zusammenwirken der Lernenden als eine effektive Einheit geschult. Die Anforderung an Methoden der Zusammenarbeit und der gegenseitigen Vermittlung von Inhalten ist dabei hoch.

Fernunterricht: Im Fernunterricht gibt es kaum ein soziales Miteinander. Je nach Anbieter können zwar im Chat Ergebnisse diskutiert werden, die Gruppenarbeit an sich bezieht sich allerdings auf das gemeinsame Wirken an geteilten Dokumenten. Lehrkräfte haben kaum eine Chance, in Echtzeit auf Unstimmigkeiten einzugehen.

Präsenzunterricht: Hier wirken Partner- und Gruppenarbeit mit allen Vorteilen. Lehrkräfte können schnell einschreiten, wenn eine Gruppe den falschen Pfad betritt und gegebenenfalls zwischen Gruppen Regie führen, um Ergebnisse zu optimieren und die Stimmung im Kurs zu beeinflussen. Dies geht natürlich auch online in so genannten breakout-rooms.

Selbstgesteuertes Lernen

Selbstgesteuertes Lernen (SGL) ist ein Konzept, das den Lernenden in den Mittelpunkt des Lernprozesses stellt und ihm die Autonomie und Verantwortung für seine eigene Bildung überträgt. Hier eine klare Abgrenzung des Konzepts:

Selbstgesteuertes Lernen (SGL):

  • Autonomie und Kontrolle: Beim SGL haben die Lernenden die Kontrolle über ihre Lernziele, -strategien und -ressourcen. Sie entscheiden, was, wann, wie und in welchem Tempo sie lernen möchten.

  • Eigenverantwortung: Die Verantwortung für den Lernprozess liegt beim Lernenden. Dies erfordert ein hohes Maß an Selbstmotivation, Selbstbewusstsein und Selbstreflexion.

  • Zielorientierung: Lernende setzen sich ihre eigenen Lernziele und überwachen ihre Fortschritte in Bezug auf diese Ziele.

  • Einsatz von Ressourcen: Lernende suchen und nutzen aktiv Ressourcen, um ihr Lernen zu unterstützen, sei es durch Bücher, Online-Ressourcen, Netzwerke oder andere Mittel.

  • Metakognitive Fähigkeiten: Beim SGL sind die Fähigkeit zur Selbstreflexion und das Bewusstsein für den eigenen Lernprozess von entscheidender Bedeutung. Lernende überwachen, bewerten und regulieren ihren Lernprozess regelmäßig.

Abgrenzung zu anderen Lernformen:

Im Gegensatz zu traditionelleren Lernformen, bei denen der Lehrer oder Trainer den Lernprozess steuert und diktiert, steht beim SGL der Lernende im Zentrum. Während in vielen formalen Bildungsszenarien der Lehrplan, das Tempo und die Methode vorgegeben sind, ermöglicht SGL den Lernenden, diese Aspekte selbst zu gestalten. Es geht nicht nur darum, Wissen zu erwerben, sondern auch darum, zu lernen, wie man lernt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass selbstgesteuertes Lernen eine aktive und bewusste Beteiligung des Lernenden am eigenen Lernprozess erfordert. Es handelt sich um einen individuellen und oft autonomen Ansatz, der es den Lernenden ermöglicht, ihre eigenen Lernpfade zu gestalten und dabei ihre eigenen Interessen, Bedürfnisse und Ziele zu berücksichtigen.

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