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Fachabitur nachholen - der richtige Weg?

Du planst, dein Fachabitur nachzuholen? Du möchtest dir die Chance auf ein Studium offenhalten? Hier bekommst du die richtigen Tipps.

Das Fachabitur: Ein tieferer Blick auf den Bildungsweg

Die Hochschulzugangsberechtigung in Deutschland kann sowohl durch schulische Abschlüsse als auch durch berufliche Qualifikationen erlangt werden.

Schulisch gibt es drei unterschiedliche Formen: das Abitur, die Fachhochschulreife und die fachgebundene Hochschulreife. Das Abitur ermöglicht den Zugang zu allen Studiengängen an Universitäten und Fachhochschulen. Die Fachhochschulreife, oft als Fachabitur bezeichnet, berechtigt in der Regel zum Studium an Fachhochschulen. Die fachgebundene Hochschulreife hingegen erlaubt das Studium in bestimmten, auf dem Zeugnis vermerkten Fachbereichen an Universitäten und Fachhochschulen.

Es ist wichtig zu beachten, dass auch berufliche Qualifikationen, wie bestimmte Aufstiegsfortbildungen, den Zugang zur Hochschulbildung ermöglichen können.

Fachabitur nachholen

Wenn du überlegst, das Fachabitur nachzuholen, so ist dies zweifellos ein ehrgeiziges Vorhaben. Oftmals streben Menschen das Fachabitur an, um ihre allgemeine Bildung zu erweitern und die Tür zum Studium an einer Fachhochschule zu öffnen. Das Fachabitur beinhaltet ein breites Spektrum an Themen und die Prüfungen decken verschiedenste Bereiche ab. Dazu gehören Deutsch, Mathematik, Fremdsprachen und je nach Schwerpunkt weitere Fächer wie Technik, Wirtschaft oder Sozialwesen.

Die Vorbereitung auf das Fachabitur nimmt einen beträchtlichen Zeitraum ein und verlangt ein hohes Maß an Selbstmotivation und Disziplin. Unterschiedliche Bildungseinrichtungen, wie Berufskollegs, Abendschulen oder private Fernschulen, bieten Vorbereitungskurse an, die entweder in Vollzeit oder berufsbegleitend absolviert werden können. Die Dauer dieser Vorbereitung kann von zwei Jahren in Vollzeit bis hin zu mehreren Jahren in berufsbegleitenden Formaten reichen.

Alternativen zum Fachabitur

Aber halt einen Moment inne und überlege genau, ob dieser Weg für dich der effizienteste und effektivste ist, deine Karriere voranzutreiben. Vor allem, wenn du bereits über eine abgeschlossene Berufsausbildung verfügst. Gibt es vielleicht Alternativen, die besser zu deinen beruflichen Zielen, deinen bestehenden Fähigkeiten und deinem Leben passen?

In diesem Kontext solltest du die Option der Aufstiegsfortbildung in Betracht ziehen. Mit dieser speziell auf Berufstätige mit abgeschlossener Ausbildung zugeschnittenen Fortbildung kannst du deine Karriere direkt fortsetzen und gleichzeitig weiter lernen. In den meisten Fällen stellt die Aufstiegsfortbildung eine effizientere und zielführendere Alternative zum Nachholen des Fachabiturs dar. Ein Abschluss als Fachwirt, Fachkaufmann oder Meister ist nicht nur in kürzerer Zeit erreichbar, sondern bringt dir bereits auf halbem Weg zu einem möglichen Studium verbesserte Karriereaussichten und ein höheres Gehalt. Und sollte dein Weg dich doch einmal zurück zur Hochschule führen, eröffnet dir auch die Aufstiegsfortbildung diese Möglichkeit. Betrachte also alle Optionen genau, bevor du eine Entscheidung triffst.

Die Aufstiegsfortbildung als Alternative zum Fachabitur

Aufstiegsfortbildungen wie der Fachwirt, der Fachkaufmann oder der Meister sind hervorragende Alternativen zum Fachabitur, insbesondere für Menschen, die bereits eine Berufsausbildung abgeschlossen haben. Im Gegensatz zum Fachabitur, das sich stark auf die Vermittlung allgemeiner Bildungsinhalte konzentriert, sind diese Aufstiegsfortbildungen speziell auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes zugeschnitten und bieten eine praxisnahe und branchenspezifische Weiterbildung.

Fachwirt, Fachkaufmann und Meister

Mit einem Abschluss als Fachwirt, Fachkaufmann oder Meister erwirbst du nicht nur eine wertvolle Qualifikation, die deine Karrierechancen erheblich verbessert, sondern du erlangst auch die allgemeine Hochschulzugangsberechtigung. Diese ermöglicht dir den Zugang zu allen Studiengängen an Universitäten und Fachhochschulen – genau wie das Abitur. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass du während der Aufstiegsfortbildung weiterhin berufstätig bleiben und praktische Berufserfahrung sammeln kannst, während du dich weiterbildest.

Die Inhalte der Aufstiegsfortbildung sind dabei stark auf den jeweiligen Fachbereich ausgerichtet und bieten dir ein tiefes Verständnis für deinen Bereich. Sie bereiten dich auf Führungspositionen vor und erweitern deine beruflichen Möglichkeiten. Gleichzeitig sind sie flexibler gestaltet und erlauben es dir, sie mit deinen beruflichen und privaten Verpflichtungen in Einklang zu bringen.

Auch in puncto Dauer kann die Aufstiegsfortbildung punkten. Während das Nachholen des Fachabiturs und das anschließende Studium mehrere Jahre in Anspruch nehmen können, lässt sich die Aufstiegsfortbildung in der Regel in zwei bis vier Jahren abschließen – je nach gewähltem Format und Tempo. Dabei ist es auch möglich, die Fortbildung berufsbegleitend zu absolvieren, was dir ermöglicht, weiterhin ein Einkommen zu beziehen.

Wenn du also eine abgeschlossene Berufsausbildung hast und deine Karriere vorantreiben möchtest, solltest du die Aufstiegsfortbildung als sinnvolle und effektive Alternative zum Fachabitur ernsthaft in Betracht ziehen.

Vergleich der Karriereplanungen

Bei der Wahl zwischen der Nachholung des Fachabiturs mit anschließendem Studium und dem Weg der Aufstiegsfortbildung gibt es zwei wesentliche Aspekte zu berücksichtigen: die Dauer des Bildungsweges und die Möglichkeiten der öffentlichen Förderung.

Fachabitur und Studium vs. Aufstiegsfortbildung und Studium

Hinsichtlich der Dauer ist zu bedenken, dass das Fachabitur, insbesondere wenn es berufsbegleitend absolviert wird, einige Jahre in Anspruch nehmen kann. Anschließend folgt das Studium, das je nach gewähltem Studiengang und Studienform nochmals mehrere Jahre dauern kann. Insgesamt kann man also mit einem Bildungsweg von 6 bis 8 Jahren rechnen, bis man den angestrebten Hochschulabschluss in den Händen hält.

Im Gegensatz dazu bietet der Weg über die Aufstiegsfortbildung einen schnelleren und direkteren Pfad zu höheren beruflichen Positionen und Einkommen. Eine Aufstiegsfortbildung wie der Fachwirt, der Fachkaufmann oder der Meister kann in der Regel in ein bis zwei Jahren absolviert werden. Zudem erlangst du mit diesem Abschluss gleichzeitig die allgemeine Hochschulzugangsberechtigung, wodurch du auch hier die Option auf ein anschließendes Studium hast.

Öffentliche Förderung deiner Bildungsziele

Hinsichtlich der öffentlichen Förderung bestehen sowohl für das Nachholen des Fachabiturs als auch für die Aufstiegsfortbildung Möglichkeiten. Für das Fachabitur kann unter bestimmten Voraussetzungen Schüler-Bafög beantragt werden.

Die Aufstiegsfortbildung wird hingegen durch das Aufstiegs-Bafög unterstützt, welches einen Teil als nicht rückzahlbaren Zuschuss und einen weiteren Teil als zinsgünstiges Darlehen gewährt. Interessant ist dabei, dass eine erfolgreiche Beendigung der Aufstiegsfortbildung zu einem zusätzlichen Erlass der Hälfte des Darlehens führen kann.

Wenn du also die Dauer deines Bildungsweges und die Möglichkeiten der öffentlichen Förderung in Betracht ziehst, erscheint die Aufstiegsfortbildung als effektivere und wirtschaftlichere Option im Vergleich zum Nachholen des Fachabiturs.