Weiterbildung als Bankkaufmann/-frau-Karriere & Aufstiegschancen
Du möchtest als Bankkaufmann oder Bankkauffrau die Karriereleiter erklimmen? Die richtige Weiterbildung kann dir dabei helfen, deine beruflichen Ziele zu erreichen. Aber welche Weiterbildung passt am besten zu dir?
Ein Bankkonto ist nicht nur für die täglichen Geldgeschäfte wie Mietzahlungen, Einkäufe und Onlineshopping unerlässlich, sondern auch für die Auszahlung des Gehalts. Als Bankkaufmann oder Bankkauffrau spielst du eine zentrale Rolle, wenn es um Fragen der Kontoführung und die Verwaltung anderer Vermögenswerte geht. Du bist die Schnittstelle zwischen der Bank und ihren Kunden.
Dein Beruf erfordert nicht nur ein gutes Gespür für Service und Verwaltung, sondern auch solide Grundkenntnisse in Mathematik, um Anlagen und ähnliches berechnen zu können. Diese Fähigkeiten bieten dir einen starken Ausgangspunkt, um nicht nur in der Bankenwelt, sondern auch in anderen Branchen Karriere zu machen.
Durch eine Weiterbildung zum Fachwirt mit einer Prüfung bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) kannst du dein berufliches Profil vertiefen und spezialisieren. Das Beste daran? Du kannst auch ohne langjährige Berufserfahrung in der Unternehmenshierarchie aufsteigen.
Jetzt stellt sich die Frage: Welche Weiterbildung ist die richtige für dich als Bankkaufmann oder Bankkauffrau? Und mit welchem Gehalt kannst du nach einer solchen Weiterbildung rechnen?
Weiterbildung Bankkaufmann und Bankkauffrau - Weiterbildung, Karriere und Aufstiegschancen
Der Ausbildungsberuf Bankkaufmann zählt zu den bestbezahlten Ausbildungsberufen in Deutschland.
Ab dem 01.08.2020 gilt eine Neuorientierung der Berufsausbildung der Bankfachleute. Die Neuausrichtung der Lehre der Bankkaufleute sei aufgrund der Digitalisierung der Bankgeschäfte erforderlich - so das Bundesinstitut für Berufsbildung.
Diese Veränderung spiegelt sich auch in der zunehmenden Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in die Banken- und Finanzbranche wider, was bedeutende Auswirkungen auf deine Zukunft als Bankkaufmann haben wird. Hier sind einige Schlüsselaspekte, die du beachten solltest:
Weniger Routineaufgaben: KI-Systeme werden immer häufiger für Aufgaben wie die Beurteilung von Kreditanfragen eingesetzt. Das bedeutet, dass viele der herkömmlichen, routinemäßigen Aufgaben, die bisher von Menschen erledigt wurden, in Zukunft automatisiert werden könnten.
Veränderung der Arbeitsplätze: Mit der Automatisierung durch KI könnte die Anzahl der benötigten Mitarbeiter in bestimmten Bereichen der Banken sinken. Das bedeutet, dass einige traditionelle Rollen im Bankwesen möglicherweise weniger gefragt sein werden.
Neue Fähigkeiten sind gefragt: Da sich die Art der Arbeit verändert, wird es wichtig sein, neue Fähigkeiten zu erlernen. Digitale Kompetenzen, Verständnis für Datenanalyse und Anpassungsfähigkeit an neue Technologien werden immer wichtiger.
Fokus auf Beratung und Kundenbeziehung: Da Routineaufgaben automatisiert werden, könnte sich deine Rolle mehr auf die Kundenberatung und -betreuung verlagern. Hier wird der menschliche Faktor weiterhin eine zentrale Rolle spielen.
Anpassung an den Wandel: Die Bankenbranche wird sich weiterhin schnell entwickeln, und die Einführung von KI-Technologien könnte zu einer geringeren Personalintensität in einigen Bereichen führen. Es ist wichtig, dass du dich auf diese Veränderungen einstellst und bereit bist, dich kontinuierlich weiterzubilden.
Insgesamt bedeutet die Einführung von KI in der Banken- und Finanzbranche, dass du dich auf eine veränderte Arbeitswelt vorbereiten solltest, in der Flexibilität und die Bereitschaft zum lebenslangen Lernen entscheidend sein werden.
Der Beruf Bankkaufmann/-frau
Der Beruf des Bankkaufmanns oder der Bankkauffrau umfasst eine Vielzahl von Aufgaben im Finanzsektor. Bankkaufleute sind in Kreditinstituten tätig, wo sie Kunden in finanziellen Angelegenheiten beraten und betreuen. Zu ihren Hauptaufgaben gehören:
Kundenberatung: Sie beraten Kunden zu verschiedenen Finanzprodukten wie Sparanlagen, Krediten, Wertpapieren und Versicherungen. Sie helfen Kunden, die für ihre Bedürfnisse und finanziellen Ziele am besten geeigneten Produkte zu finden.
Kontoführung und Zahlungsverkehr: Bankkaufleute eröffnen und verwalten Girokonten, führen Überweisungen durch, bearbeiten Daueraufträge und kümmern sich um den bargeldlosen Zahlungsverkehr.
Kreditgeschäft: Sie bearbeiten Kreditanträge, prüfen die Kreditwürdigkeit der Kunden und beraten zu verschiedenen Kreditarten und deren Konditionen.
Anlageberatung: Bankkaufleute informieren über Anlagemöglichkeiten, wie z.B. Aktien, Anleihen oder Fonds, und unterstützen Kunden bei der Zusammenstellung und Verwaltung ihres Portfolios.
Service und Verwaltung: Zu ihren Aufgaben gehören auch allgemeine Verwaltungstätigkeiten, Kundenkorrespondenz sowie die Einhaltung rechtlicher Vorschriften und interner Richtlinien.
Bankkaufleute benötigen ein gutes Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge, ausgeprägte kommunikative Fähigkeiten und eine hohe Serviceorientierung. Der Umgang mit Zahlen und die Anwendung von EDV-Systemen sind ebenfalls wichtige Bestandteile ihrer Arbeit. Mit der fortschreitenden Digitalisierung gewinnen auch IT-Kenntnisse zunehmend an Bedeutung in diesem Berufsfeld.
Gehalt während der Ausbildung Bankkaufmann/-frau
Ausbildungsjahr | Gehalt (monatlich brutto) |
---|---|
1. Ausbildungsjahr | 1.150,- Euro |
2. Ausbildungsjahr | 1.220,- Euro |
3. Ausbildungsjahr | 1.290,- Euro |
(Quelle: https://web.arbeitsagentur.de/berufenet/beruf/steckbrief/6755 zuletzt abgerufen am 21.11.2023)
Gehaltsunterschiede der Bankkaufleute erklären sich z. B. anhand der Ausbildungsorte in verschiedenen Bundesländern.
Welche Weiterbildung eignet sich für Bankkaufmann und Bankkauffrau?
Die Weiterbildung zum Fachwirt ist eine attraktive Option für Bankkaufleute, die sich spezialisieren oder ihren fachlichen Horizont erweitern möchten. Diese Qualifikation ermöglicht es, die in der Ausbildung erworbenen Kenntnisse auf andere kaufmännische Bereiche wie Management, Organisation und Unternehmensführung zu übertragen.
Für Bankkaufleute, die ihre Karriere vorantreiben möchten, bieten sich neben der Spezialisierung zum Bankfachwirt auch Weiterbildungen zum Wirtschaftsfachwirt an. Diese sind auf dem Bachelorniveau bzw. auf Stufe 6 des Deutschen und Europäischen Qualifikationsrahmens (DQR/EQR) angesiedelt.
Bankkaufmann/-frau Weiterbildung zum Wirtschaftsfachwirt (IHK)
Die Weiterbildung zum Wirtschaftsfachwirt (IHK) eröffnet Bankfachleuten nach ihrer Ausbildung hervorragende Möglichkeiten, in der Unternehmenshierarchie aufzusteigen. Im Gegensatz zu spezialisierenden Weiterbildungen, die sich auf die Arbeit im erlernten Beruf konzentrieren, ermöglicht der IHK Wirtschaftsfachwirt Bankkaufleuten, sich branchenübergreifend zu qualifizieren.
Diese Aufstiegsweiterbildung bereitet auf Führungs-, Management- und organisatorische Aufgaben vor. Das dabei erworbene Wissen und die Fähigkeiten heben die Tätigkeit von den alltäglichen Aufgaben ab und können sich positiv auf das Gehalt auswirken. Absolventen der Weiterbildung zum Wirtschaftsfachwirt genießen einen Status, der einem akademischen Bachelor (Level 6 DQR) gleichgestellt ist. Dies gilt auch für diejenigen, die ihre Ausbildung nach einem mittleren Schulabschluss begonnen haben, und eröffnet die Möglichkeit, ein Studium an einer Universität aufzunehmen.
Ein wesentlicher Vorteil der Weiterbildung zum Wirtschaftsfachwirt ist die branchenübergreifende Einsatzmöglichkeit. Die erworbenen Fähigkeiten können flexibel dort eingesetzt werden, wo sie am meisten gebraucht werden, was die eigene Karriereplanung erheblich bereichert. Zudem ermöglicht diese Qualifikation, die Perspektive der (gewerblichen) Kunden der Bank einzunehmen. Dieses Verständnis für die Bedürfnisse und Herausforderungen der Kunden ist besonders wertvoll, da es Bankkaufleuten erlaubt, maßgeschneiderte Lösungen anzubieten und so die Kundenbeziehung zu stärken. Insgesamt bietet der Wirtschaftsfachwirt eine umfassende und vielseitige Weiterbildung, die Bankkaufleute für höhere Positionen und neue berufliche Herausforderungen qualifiziert.
Bankkaufmann/-frau Weiterbildung zum Bankfachwirt (IHK)
Die Weiterbildung zum Bankfachwirt (IHK) ist eine spezialisierte Qualifizierungsoption für Bankkaufleute, die ihre Kenntnisse im Bankgewerbe vertiefen möchten. Während diese Weiterbildung zweifellos eine Vertiefung des fachspezifischen Wissens ermöglicht, lohnt es sich, kritisch zu hinterfragen, inwieweit eine solche Spezialisierung im Vergleich zu breiter angelegten Qualifikationen wie dem Wirtschaftsfachwirt vorteilhaft ist.
Einer der Hauptkritikpunkte an der Spezialisierung zum Bankfachwirt ist die begrenzte Flexibilität in Bezug auf Karrieremöglichkeiten. Die starke Fokussierung auf das Bankwesen kann dazu führen, dass Absolventen in ihrer beruflichen Entwicklung auf den Bankensektor beschränkt bleiben. Dies könnte insbesondere in Zeiten des wirtschaftlichen Wandels und der Digitalisierung, die zu einer Umstrukturierung in der Finanzbranche führen, ein Nachteil sein.
Zudem ist zu bedenken, dass die Finanzwelt zunehmend von interdisziplinären Ansätzen geprägt ist. In diesem Kontext kann eine zu enge Spezialisierung möglicherweise dazu führen, dass wichtige Trends und Entwicklungen in angrenzenden Bereichen wie der Digitalisierung, dem Fintech-Sektor oder dem allgemeinen Wirtschaftsmanagement übersehen werden. Der Bankfachwirt konzentriert sich stark auf traditionelle Bankthemen, während der Wirtschaftsfachwirt ein breiteres Spektrum an Wissen und Fähigkeiten bietet, das in der heutigen schnelllebigen Geschäftswelt zunehmend gefragt ist.
Ein weiterer Punkt ist die Innovationsfähigkeit. Spezialisten im Bankwesen sind unerlässlich, doch die Fähigkeit, über den Tellerrand hinauszuschauen und innovative Lösungen zu entwickeln, die über traditionelle Bankprodukte hinausgehen, wird immer wichtiger. Hier könnte eine breitere Ausbildung wie die zum Wirtschaftsfachwirt vorteilhafter sein, da sie ein umfassenderes Verständnis für verschiedene Geschäftsbereiche und deren Wechselwirkungen bietet.
Betriebswirt für Bankkaufmann/-frau
Sowohl die Fortbildung zum Wirtschaftsfachwirt als auch zum Bankfachwirt bieten eine solide Grundlage für die Prüfung zum Betriebswirt (IHK). Beide Qualifikationen ermöglichen es, den höchsten Abschluss im Berufsbildungsrecht, Level 7 des Deutschen Qualifikationsrahmens (DQR), zu erreichen. Während der Wirtschaftsfachwirt durch seine breite Abdeckung betriebswirtschaftlicher Themenfelder eine besonders effektive Vorbereitung bietet, stellt auch der Bankfachwirt eine wertvolle Basis dar, insbesondere für diejenigen, die ihre Karriere im Bankwesen weiterentwickeln möchten.
Die Wirtschaftsfachwirt-Fortbildung vermittelt umfassende Kenntnisse in allgemeinen Managementkompetenzen sowie in verschiedenen Geschäftsbereichen, was sie zu einer idealen Vorbereitung für die vielfältigen Anforderungen des Betriebswirts macht. Themen wie Unternehmensführung, strategische Planung und Controlling werden intensiv behandelt.
Auf der anderen Seite bietet die Fortbildung zum Bankfachwirt eine tiefgehende Spezialisierung im Bankwesen. Sie konzentriert sich auf spezifische Themen des Bankgeschäfts und bereitet Absolventen darauf vor, komplexe Aufgaben im Finanzsektor zu übernehmen. Für diejenigen, die eine Karriere im Bankwesen anstreben, kann diese spezialisierte Ausbildung von großem Wert sein.
Beide Wege, sowohl der Wirtschaftsfachwirt als auch der Bankfachwirt, bereiten die Absolventen darauf vor, die Herausforderungen des Betriebswirts (IHK) erfolgreich zu meistern und den Weg für das Erreichen des höchsten Abschlusses im Berufsbildungsrecht zu ebnen. Absolventen beider Fachrichtungen können somit ihre beruflichen Perspektiven erheblich erweitern und sich für höhere Positionen in ihrem jeweiligen Fachbereich qualifizieren.