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Das qualifizierte Zwischenzeugnis - Wann besteht Anspruch?

Ein qualifiziertes Zwischenzeugnis ist mehr als nur eine Bewertung deiner Arbeit. Es ist ein Spiegel deiner Entwicklung und ein Sprungbrett für deine Zukunft. Denk an die Halbjahresnoten in der Schule, die zeigten, wo du stehst und wo du dich verbessern kannst. So ähnlich funktioniert das auch im Job.

Aber anders als in der Schule bedeutet ein Zwischenzeugnis im Berufsleben nicht das Ende, sondern oft einen neuen Anfang oder eine Bestätigung deiner Fähigkeiten.

Wann du ein Zwischenzeugnis beantragen solltest

  1. Bei Karriereveränderungen: Stehst du vor einer Beförderung, hast du neue Aufgaben oder bist du in eine andere Abteilung gewechselt? Genau dann ist ein Zwischenzeugnis sinnvoll, um deine Entwicklung und Leistungen festzuhalten.

  2. Für externe Bewerbungen: Auch wenn du überlegst, den Job zu wechseln, ist ein aktuelles Zwischenzeugnis Gold wert. Es zeigt potenziellen neuen Arbeitgebern, was du draufhast.

  3. Während und nach Weiterbildungen: Hast du eine Aufstiegsfortbildung gemacht, wie zum Wirtschaftsfachwirt? Dann lass deine neuen Skills in einem Zwischenzeugnis dokumentieren. Das stärkt deine Position im Unternehmen und zeigt deinen Willen zur Weiterentwicklung.

  4. Bei Veränderungen im Unternehmen: Ändert sich etwas Größeres in deiner Firma, wie ein Besitzerwechsel oder eine Restrukturierung? Dann hol dir ein Zwischenzeugnis, um deine bisherigen Leistungen abzusichern.

  5. Aus persönlichen Gründen: Wenn du eine Pause machst, zum Beispiel für eine Schwangerschaft oder Elternzeit, ist ein Zwischenzeugnis eine gute Idee. So hast du einen Nachweis deiner Leistung bis zu diesem Zeitpunkt.

Inhalt und Aufbau deines Zwischenzeugnisses

Dein Zwischenzeugnis sollte deine Arbeitsweise, Auffassungsgabe, Belastbarkeit, Motivation, Weiterbildungen und Fachwissen widerspiegeln.

Aber Achtung: Nicht jedes Musterzeugnis aus dem Internet ist qualitativ hochwertig. Verlass dich lieber auf offizielle Vorlagen und Muster, wie sie zum Beispiel die IHK München anbietet.

Anspruch auf ein Zwischenzeugnis

Ein Zwischenzeugnis ist eine Momentaufnahme deiner Leistungen und Tätigkeiten während deines aktuellen Arbeitsverhältnisses. Es unterscheidet sich von einem Abschlusszeugnis dadurch, dass es während deiner Anstellung ausgestellt wird und sich auf den aktuellen Stand deiner Arbeit bezieht.

Wenn du denkst, ein einfaches Zwischenzeugnis reicht aus, liegst du falsch. Ein qualifiziertes Zwischenzeugnis ist der Schlüssel, denn es beschreibt nicht nur deine Tätigkeiten, sondern bewertet auch die Qualität deiner Arbeit und dein Sozialverhalten.

Wann hast du Anspruch auf ein Zwischenzeugnis?

Gesetzlich hast du zwar einen Anspruch auf ein Abschlusszeugnis (vgl. § 630 BGB - Pflicht zur Zeugniserteilung), aber nicht automatisch auf ein Zwischenzeugnis. Es sei denn, es ist in deinem Arbeits- oder Tarifvertrag geregelt. Ein Zwischenzeugnis steht dir jedoch zu, wenn du ein "berechtigtes Interesse" darlegen kannst. Was genau darunter fällt, ist zwar nicht in Stein gemeißelt, aber hier sind ein paar Fälle, in denen ein berechtigtes Interesse angenommen wird:

  1. Langjährige Tätigkeit ohne Beurteilung: Wenn du schon lange im Betrieb bist und entweder noch nie eine Beurteilung erhalten hast oder deine letzte mehr als drei Jahre her ist.

  2. Wechsel des Vorgesetzten: Um sicherzustellen, dass deine Leistungen unter dem alten Chef nicht vergessen werden, wenn du bald einen neuen Vorgesetzten bekommst.

  3. Interne Positionswechsel: Steht ein großer Wechsel in deinem Aufgabenbereich an, ist ein Zwischenzeugnis angebracht.

  4. Übernahme des Betriebs: Wenn dein Unternehmen übernommen wird oder sich strukturell stark verändert.

  5. Längere Abwesenheiten: Zum Beispiel, wenn du in Elternzeit gehst und nicht sicher ist, ob du nach deiner Rückkehr dieselben Aufgaben oder denselben Vorgesetzten haben wirst.

  6. Für Fortbildungen: Manchmal wird ein Zwischenzeugnis für bestimmte Fortbildungen benötigt.

  7. Jobwechsel: Wenn du dich extern bewirbst, kann ein aktuelles Zwischenzeugnis deine Chancen verbessern.

Auch wenn der Arbeitgeber nicht verpflichtet ist, dir ein Zwischenzeugnis auszustellen, ist es üblich, dass er auf deine Bitte eingeht. Die meisten Arbeitgeber verstehen, dass ein Zwischenzeugnis für dich wichtig sein kann und stellen es daher aus.

Kompetenz und Karriere: Das Zusammenspiel von Qualifikation und Zeugnissen

Für eine erfolgreiche Karriere brauchst du mehr als eine Liste von Zeugnissen. Es geht darum, zu zeigen, dass du dein Wissen auch praktisch anwenden kannst und bereit bist, dich ständig weiterzuentwickeln. Qualifikationen und Zeugnisse zusammen geben ein vollständiges Bild deiner Kompetenz und sind dein Schlüssel zu neuen beruflichen Chancen.

Karriere ist also mehr als eine Abfolge von Jobs. Unter Kompetenz verstehen wir ein Bündel aus Fähigkeiten, Wissen und Erfahrungen, die dich in deinem Beruf erfolgreich machen. Es geht hierbei nicht nur um dein Fachwissen, sondern auch um deine Fähigkeit, dieses Wissen in der Praxis anzuwenden, sowie um deine sozialen und persönlichen Skills.

Was ist Kompetenz eigentlich?

Kompetenz beginnt bei deiner Qualifikation – also deiner Ausbildung, deinen Zertifikaten und Fortbildungen. Diese bilden das Fundament deines Könnens. Aber wahre Kompetenz zeigt sich erst in der Anwendung: Wie du dein Wissen im Job einsetzt, wie du Herausforderungen meisterst und wie du mit Kollegen und Kunden umgehst.

Zeugnisse als Teil deiner Geschichte

Deine Zeugnisse sind wie ein Tagebuch deiner Berufserfahrung. Sie erzählen, wo du gearbeitet hast, was du geleistet hast und wie gut du warst. Besonders aussagekräftig sind qualifizierte Zeugnisse, die nicht nur deine Aufgaben, sondern auch die Qualität deiner Arbeit und dein Verhalten im Team beschreiben.

Qualifikation und Zeugnisse: Zwei Seiten derselben Medaille

Um deine gesamte Kompetenz zu zeigen, brauchst du beides: Qualifikation und Zeugnisse. Deine Qualifikation zeigt, was du gelernt hast, und deine Zeugnisse beweisen, wie du dieses Wissen in der Praxis umgesetzt hast. Diese Kombination gibt einen umfassenden Eindruck von deinen Fähigkeiten.

Der Turbo für deine Karriere: Aufstiegsfortbildungen

Aufstiegsfortbildungen, wie zum Fachwirt oder Betriebswirt, sind ein echtes Karriere-Plus. Sie zeigen, dass du nicht nur fachlich fit bist, sondern auch bereit bist, weiter zu lernen und mehr Verantwortung zu übernehmen. Im Deutschen Qualifikationsrahmen entsprechen diese Fortbildungen dem Bachelor- bzw. Master-Niveau – ein klares Zeichen für hohe Kompetenz.