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Kursmodelle der beruflichen Bildung im Vergleich

Die berufliche Weiterbildung entwickelt sich stetig weiter - nicht zuletzt durch Digitalisierung und neue didaktische Möglichkeiten. Wer sich etwa auf einen Abschluss als Fachwirt oder Industriemeister vorbereitet, steht heute vor einer Vielzahl an Kursformaten.

Doch worin unterscheiden sich klassische Präsenzlehrgänge, Fernkurse, Videokurse oder KI-gestützte Angebote - und welches Modell ist für wen geeignet?

In diesem Artikel stellen wir zentrale Kursmodelle der beruflichen Bildung vor, zeigen ihre Stärken und Schwächen und geben eine Orientierung für die richtige Wahl - gestützt auf fast 30 Jahre Erfahrung in der Planung und Durchführung von Vorbereitungskursen.

Klassische Präsenzkurse vor Ort

Merkmale:

  • fester Unterrichtsplan mit langen Laufzeiten
  • Unterricht in Räumen des Bildungsträgers
  • hohe Anzahl an Präsenzstunden

Vorteile:

  • direkter Austausch mit Dozierenden und Teilnehmern
  • klare Lernstruktur und feste Zeitfenster
  • bewährtes Modell mit langjähriger Erfahrung

 Grenzen:

  • geringe Flexibilität für Berufstätige oder Eltern
  • hohe Bindung an Ort und Zeit
  • Unterrichtsausfälle (z. B. durch Krankheit) lassen sich schwer nachholen

Auch bei uns, damals noch als als “IFM-Institut für Managementlehre”, begann 1996 alles mit klassischen Präsenzkursen - damals der etablierte Standard in der beruflichen Fortbildung.

Fernlehrgänge - ein Modell mit Geschichte

Merkmale:

  • historisch gewachsenes Modell, ursprünglich mit der Post verschickte Lernhefte
  • heute digitalisiert, aber didaktisch oft unverändert
  • wenige oder keine verpflichtenden Präsenztermine

Vorteile:

  • maximal ortsunabhängig
  • flexible Zeiteinteilung möglich
  • besonders für disziplinierte Selbstlerner geeignet

Grenzen:

  • kein echter Unterricht: Lernen erfolgt weitgehend allein
  • Rückfragen nur zeitverzögert (z. B. per E-Mail oder Forum)
  • geringe soziale Einbindung, häufig hohe Abbruchquoten

Virtuelles Klassenzimmer: Präsenzunterricht online

Merkmale:

  • Live-Unterricht via Videokonferenztools
  • feste Kursstruktur, aber ortsunabhängig
  • oft mit ergänzenden Aufzeichnungen und digitalen Materialien

Vorteile:

  • Unterricht bleibt zentrales Element
  • mehr Flexibilität durch ortsunabhängige Teilnahme
  • Aufzeichnungen ermöglichen Wiederholung verpasster Inhalte

Grenzen:

  • abhängig von technischer Ausstattung und Internetverbindung
  • weniger spontane Gruppeninteraktion als vor Ort
  • feste Zeitvorgaben bleiben bestehen

Seit dem Jahr 2000 haben wir den virtuellen Unterricht kontinuierlich ausgebaut und uns 2021 - mit der Umfirmierung zu lessons2go - ganz auf das digitale Klassenzimmer fokussiert. Ziel war es, bewährte Unterrichtsqualität mit moderner Flexibilität zu verbinden.

Videokurse und hybride Modelle

Merkmale:

  • vorproduzierte Videos ersetzen oder ergänzen Live-Unterricht
  • Lernende schauen Inhalte selbstständig
  • oft kombiniert mit Aufgaben oder optionalen Präsenzanteilen

Vorteile:

  • maximale zeitliche Flexibilität
  • Inhalte lassen sich mehrfach ansehen
  • beliebt für autodidaktisches Lernen

Grenzen:

  • passives Konsumverhalten möglich
  • keine direkte Interaktion während des Lernens
  • Gefahr der Verstehensillusion (man glaubt, etwas verstanden zu haben, obwohl das Verständnis oberflächlich bleibt)

Moderne Modelle mit KI-Unterstützung

Merkmale:

  • Integration von Künstlicher Intelligenz in den Lernprozess
  • Lernende bearbeiten Materialien interaktiv mit KI-Tools
  • individuelle Vertiefung, Feedback und Übungsmöglichkeiten in Echtzeit

Vorteile:

  • hohe Aktivierung der Lernenden
  • flexible, aber zielgerichtete Bearbeitung von Inhalten
  • Rückfragen und Vertiefungen jederzeit möglich
  • passt sich an das Lerntempo und die Bedürfnisse des Einzelnen an

Grenzen:

  • Qualität hängt von der Umsetzung und Einbettung in ein didaktisches Gesamtkonzept ab

Mit dem Einsatz von KI-Tools ab 2025 gehen wir bei lessons2go den nächsten Schritt: Unser Ziel ist es, Unterricht, Interaktivität und individuelles Lernen so zu verbinden, dass Lernende jederzeit in den aktiven Modus wechseln können - begleitet, flexibel und zielgerichtet.

Die richtige Mischung macht den Unterschied

Jedes Kursmodell hat seine Berechtigung - entscheidend ist, dass es zur persönlichen Lebenssituation und zum eigenen Lernstil passt. Während klassische Präsenzformate stark auf Struktur und Gruppendynamik setzen, bieten moderne Online- und Hybridangebote deutlich mehr Flexibilität. Besonders spannend sind neue KI-gestützte Konzepte, die erstmals die Möglichkeit bieten, aktives Lernen individuell zu gestalten, ohne dabei auf zentrale Lernziele zu verzichten.

Unser eigener Weg - von der Präsenzschule bis zur KI-gestützten Lernplattform - zeigt, wie wichtig es ist, traditionelle Stärken mit technologischen Innovationen zu verbinden, um Menschen bestmöglich auf ihre Prüfungen und berufliche Weiterentwicklung vorzubereiten.