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Weiterbildungen für Werkzeugmechaniker: Vorteile, Voraussetzungen & Inhalte im Überblick

Werkzeugmechaniker bearbeiten verschiedene Werkstoffe und stellen daraus Werkzeuge, aber beispielsweise auch Einzelteile für Maschinen her. Auch die Beratung von Kunden zu Spezialanfertigungen zählt zu ihrem Aufgabenbereich. Mögliche Arbeitgeber sind Unternehmen im Bereich Werkzeug- und Werkzeugmaschinenbau sowie Gerätehersteller.

Durch eine Weiterbildung wird das Tätigkeitsfeld eines Werkzeugmechanikers erheblich erweitert, was letztlich mit größeren Jobchancen und besseren Gehaltsaussichten verbunden ist. Welche Weiterbildungsmöglichkeiten für Werkzeugmechaniker konkret infrage kommen, erfahren Sie nachfolgend.

Welche Vorteile bietet eine Weiterbildung für Werkzeugmechaniker?

Eine Werkzeugmechaniker-Weiterbildung erleichtert Ihnen den Aufstieg auf der Karriereleiter. Möchten Sie beispielsweise nicht mehr länger nur Kollege sein, sondern auch Aufgaben als Vorgesetzter wahrnehmen, kann eine Weiterbildung - etwa zum Industriemeister Metall (IHK) - Ihnen den Weg dazu ebnen.

So können Sie als Industriemeister Metall Ihr eigenes Unternehmen gründen. In vielen Berufen ist diese sogenannte "Meisterpflicht" sogar gesetzlich verankert. Außerdem bietet eine Weiterbildung zum Meister Ihnen auch die Möglichkeit, als Ausbilder tätig zu werden und junge Menschen anzulernen.

Nicht zuletzt berechtigt der Meisterbrief seinen Besitzer zu einer Weiterbildung zum Technischen Betriebswirt (IHK), was der höchsten Weiterbildungsstufe entspricht. In dieser Weiterbildung wird Ihnen tiefergehendes kaufmännisches Wissen vermittelt, und auch Themen wie Management, Organisation, Qualitätskontrolle und Arbeitssicherheit nehmen einen großen Stellenwert ein.

Letztlich verlagern sich die Aufgaben eines Industriemeisters durch die Weiterbildung zum technischen Betriebswirt noch weiter ins Theoretische. Sie fungieren als Spezialist und übernehmen große Verantwortung - für das Unternehmen oder sogar für sämtliche Niederlassungen innerhalb einer Region. Möchten Sie gerne im Ausland tätig werden, so bieten die Weiterbildungen zum Industriemeister Metall und zum Technischen Betriebswirt Ihnen auch hierzu die besten Voraussetzungen, sofern Sie über die notwendigen Sprachkenntnisse verfügen.

Welche Voraussetzungen muss ich mitbringen?

Weiterbildungen für Werkzeugmechaniker, darunter auch die Weiterbildung zum Industriemeister Metall, bauen auf einer abgeschlossenen beruflichen Ausbildung im dualen System auf. Außerdem ist mindestens ein Jahr Berufserfahrung erforderlich. In Einzelfällen kann eine Weiterbildung auch ohne Ausbildung absolviert werden. In diesem Fall müssen allerdings viele Jahre der Berufserfahrung nachgewiesen werden, und auch eine Eignungsprüfung ist mitunter notwendig.

Wenn Sie gelernter Werkzeugmechaniker sind und eine Weiterbildung zum Industriemeister Metall anstreben, sollten Sie des Weiteren über gute Deutschkenntnisse in Wort und Schrift verfügen und die Grundrechenarten sowie die Prozentrechnung sicher beherrschen. Sie sollten zudem ein ausgeprägtes Interesse an industriellen Abläufen und Zusammenhängen haben und ein gewisses Verständnis für kaufmännische Abläufe mitbringen. Auch Verantwortungsbewusstsein und Durchsetzungsvermögen werden vorausgesetzt.

Die wichtigste Voraussetzung für die Teilnahme an einer Weiterbildung zum Technischen Betriebswirt ist eine mit Erfolg abgelegte Prüfung zum Industriemeister (alternativ: staatlich anerkannte Prüfung zum Techniker oder zum Technischen Fachwirt).

Inhalte der Weiterbildungen für Werkzeugmechaniker

Die Weiterbildung für Werkzeugmechaniker zum Industriemeister Metall ist sozusagen die moderne Variante des klassischen Meisterbriefs. Sie wurde speziell für Berufe im industriellen Bereich konzipiert und ist mit dem akademischen Bachelor vergleichbar.

Die Weiterbildung zum Industriemeister Metall kann berufsbegleitend in 18 Monaten durchgeführt werden. Nur in drei Blockwochen findet Vollzeitunterricht statt. Inhaltlich konzentriert sich die Weiterbildung auf Produktions- und Fertigungsprozesse, aber auch auf die Themen Personalmanagement, betriebliche Ausbildung, Unternehmensorganisation und Rechnungswesen. Teilnehmer der Weiterbildung für Werkzeugmechaniker befassen sich außerdem mit der Bedeutung von rechtsbewusstem Handeln im Unternehmen sowie mit den Merkmalen einer gelungenen Kommunikation - schließlich fungieren Industriemeister Metall in einem Unternehmen oftmals als wichtige Schnittstelle zwischen der Geschäftsführung und den Mitarbeitern.

Mögliche Tätigkeitsfelder nach der Weiterbildung

Während Ihr Arbeitsalltag als Werkzeugmechaniker vorrangig aus handwerklichen und beratenden Tätigkeiten besteht, sind Sie als Industriemeister Metall auch für die Überwachung der Produktqualität und für die Gewährleistung der Mitarbeitersicherheit zuständig. Sie übernehmen also insgesamt mehr Verantwortung, was sich auch positiv auf Ihr Gehalt auswirkt.

Mögliche Tätigkeitsfelder für einen Industriemeister Metall eröffnen sich beispielsweise:

  • in der Automobilindustrie
  • in der Stahl- und Metallindustrie
  • im Schiffs- und Bootsbau
  • im Fahrzeugbau

Die beruflichen Perspektiven als Industriemeister Metall sind sehr gut, denn die Nachfrage nach Experten in der Metall- und Stahlindustrie, aber auch in weiteren Branchen, ist hoch.

Möchten Sie noch höher hinaus, können Sie im Anschluss an die Weiterbildung zum Industriemeister Metall die Weiterbildung zum Technischen Betriebswirt in Angriff nehmen. Als Technischer Betriebswirt stehen in allen Wirtschaftsbereichen potenzielle Jobs für Sie bereit - stets in Abhängigkeit von Ihrem bisherigen Werdegang. Die Weiterbildungen machen Sie zu einem hochqualifizierten Allrounder, der branchenübergreifend einsetzbar ist - beispielsweise in der Automobilindustrie, im Anlagenbau oder im Bereich Umwelt- und Energietechnik.

Weitere Beispiele für mögliche Einsatzgebiete hier im Überblick:

  • Architektur
  • Holzindustrie
  • Papier- und Druckindustrie
  • Maschinenbau
  • Elektrotechnik
  • Energieversorgung

In jedem Fall gilt: Als Technischer Betriebswirt (IHK) tauschen Sie den Blaumann gegen einen Anzug und arbeiten eher am Schreibtisch als an der Werkbank. Sie übernehmen Verwaltungs- und Organisationsaufgaben und sprechen mit Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten. Auch Schulungstätigkeiten oder Messetermine gehören zum Berufsalltag von Technischen Betriebswirten.

Gehaltsvergleich: Vor & nach der Weiterbildung als Werkzeugmechaniker

Das Einstiegsgehalt als Werkzeugmechaniker liegt bei 1.500 € bis 2.000 € brutto im Monat. Nach mehreren Jahren Berufserfahrung sind zwischen 1.800 € und 2.700 € möglich.

Durch Weiterbildungen für Werkzeugmechaniker kann sich der Lebensstandard deutlich erhöhen. So beträgt das Durchschnittsgehalt für einen Industriemeister Metall 3.600 € bis 4.050 € brutto im Monat - abhängig davon, ob er angestellt oder selbstständig ist. Auch die Region, die Unternehmensgröße und die Berufserfahrung spielen bei der Gehaltshöhe eine große Rolle.

Schließen Sie nach erfolgreich absolvierter Weiterbildung zum Industriemeister Metall eine Weiterbildung zum Technischen Betriebswirt an, steigt das monatliche Bruttogehalt noch weiter - auf durchschnittlich 3.500 € bis 5.000 €. Beachten Sie jedoch, dass es sich hierbei um Richtwerte handelt. Die Einstiegsgehälter als Industriemeister Metall und als Technischer Betriebswirt sind häufig niedriger. Mit steigender Berufserfahrung und weiterer Spezialisierung können sie hingegen auch deutlich über 5.000 € liegen.

(Quelle: Entgeldatlas der Bundesagentur für Arbeit)