Vergleich: Fachmann für kaufmännische Betriebsführung (HWK) vs. Wirtschaftsfachwirt (IHK)
Welcher Abschluss bietet bessere Karriereperspektiven? In der heutigen Arbeitswelt wird die Wahl der richtigen Aufstiegsfortbildung immer wichtiger, um langfristig Karriereperspektiven zu sichern.
Für Fachkräfte mit kaufmännischem Interesse stehen verschiedene Fortbildungswege zur Verfügung. Besonders häufig wird zwischen dem Fachmann für kaufmännische Betriebsführung (HWK) und dem Wirtschaftsfachwirt (IHK) gewählt. Beide Fortbildungen qualifizieren für verantwortungsvolle Positionen, doch ihre Ausrichtung und ihre Anerkennung am Arbeitsmarkt unterscheiden sich. Der Wirtschaftsfachwirt, der auf DQR-Niveau 6 eingeordnet ist, bietet in der Regel umfassendere Karriereoptionen – nicht nur im Handwerk, sondern auch in der Dienstleistungsbranche und in der Industrie.
Der Fachmann für kaufmännische Betriebsführung (HWK) – Eine solide Option für das Handwerk
Der Fachmann für kaufmännische Betriebsführung, der von der Handwerkskammer (HWK) geprüft wird, richtet sich an Personen, die im Handwerk arbeiten und dort ihre kaufmännischen Kompetenzen ausbauen möchten. Mit diesem Abschluss können Absolventen in kleinen und mittelständischen Handwerksbetrieben Führungsverantwortung übernehmen und betriebswirtschaftliche Aufgaben wahrnehmen.
Zulassungsvoraussetzungen für den Fachmann für kaufmännische Betriebsführung (HWK):
- Erfolgreicher Abschluss in einem dreijährigen Ausbildungsberuf oder
- Abschluss in einem zweijährigen Ausbildungsberuf und zwei Jahre Berufspraxis.
Obwohl der Fachmann für kaufmännische Betriebsführung eine gute Qualifikation für das Handwerk ist, ist seine Einordnung im Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) mit Level 5 vergleichsweise niedrig. Dies ist nur eine Stufe höher als das Niveau einer abgeschlossenen Berufsausbildung. Damit ist der Fachmann für kaufmännische Betriebsführung ideal für Aufstiege innerhalb des Handwerks, jedoch sind die Karriereperspektiven oft auf diese Branche beschränkt.
Der Wirtschaftsfachwirt (IHK) – Breitere Karriereoptionen und höhere Anerkennung
Der IHK-geprüfte Wirtschaftsfachwirt bietet umfassende betriebswirtschaftliche Kenntnisse, die nicht nur im Handwerk, sondern auch in der Dienstleistungs- und Industriewirtschaft gefragt sind. Von Marketing über Personalwesen bis hin zu Finanz- und Rechnungswesen – der Wirtschaftsfachwirt bereitet Absolventen auf branchenübergreifende Führungsaufgaben vor.
Ein entscheidender Vorteil des Wirtschaftsfachwirts ist die Einordnung auf DQR-Niveau 6, was einem Bachelor-Abschluss entspricht. Dies ermöglicht Absolventen weitaus bessere Karriereperspektiven in verschiedenen Wirtschaftsbereichen und erhöht die Attraktivität des Abschlusses auf dem Arbeitsmarkt.
Zulassungsvoraussetzungen für den Wirtschaftsfachwirt (IHK):
- Teilprüfung „Wirtschaftsbezogene Qualifikationen“:
- Abschluss in einem mindestens dreijährigen kaufmännischen oder verwaltenden Ausbildungsberuf oder
- Abschluss in einem anderen dreijährigen Ausbildungsberuf und ein Jahr Berufspraxis oder
- Abschluss in einem anderen Ausbildungsberuf und zwei Jahre Berufspraxis oder
- Drei Jahre Berufspraxis.
- Teilprüfung „Handlungsspezifische Qualifikationen“:
- Erfolgreich abgelegte Teilprüfung „Wirtschaftsbezogene Qualifikationen“ (nicht älter als fünf Jahre)
- Ein weiteres Jahr Berufspraxis gemäß den oben genannten Voraussetzungen.
Der Betriebswirt IHK – Eine weitere anerkannte und anspruchsvolle Aufstiegsfortbildung
Für diejenigen, die noch höher hinauswollen, stellt der Betriebswirt IHK eine weitere anerkannte Option dar. Der Betriebswirt baut auf dem Wirtschaftsfachwirt auf und wird auf DQR-Niveau 7 (Masterstufe) eingestuft und legt einen stärkeren Fokus auf strategische Unternehmensführung und Management. Dieser Abschluss eröffnet in noch stärkerem Maße branchenübergreifende Karriereperspektiven und wird häufig als Äquivalent zu einem Hochschulstudium angesehen. Absolventen des Betriebswirts sind bestens auf anspruchsvolle Führungspositionen in Unternehmen verschiedenster Branchen vorbereitet.
Fazit: Welcher Abschluss bietet die besten Karriereperspektiven?
Zusammengefasst hängt die Wahl zwischen dem Fachmann für kaufmännische Betriebsführung, dem Wirtschaftsfachwirt und dem Betriebswirt IHK von den eigenen Karrierezielen und der gewünschten Branche ab. Der Fachmann für kaufmännische Betriebsführung ist eine solide Wahl für Aufstiegsmöglichkeiten im Handwerk. Wer jedoch eine breitere Karrierebasis in verschiedenen Wirtschaftsbereichen, wie Dienstleistung und Industrie, anstrebt, wird mit dem Wirtschaftsfachwirt oder dem Betriebswirt IHK deutlich bessere Perspektiven und Anerkennung auf dem Arbeitsmarkt haben.