Weiterbildung im Gesundheitswesen

Nach der Ausbildung im Gesundheitswesen versprechen Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten Karrierechancen. Wie gelingt der berufliche Aufstieg? Wir zeigen Unterschiede der Weiterbildungen im Gesundheitsmanagement, Betrieblichen Gesundheitsmanagement und zur Gesundheits- und Sozialfachwirt/-in.

Beruflicher Aufstieg bietet Chancen: Ob nach Jahren der Berufspraxis oder direkt nach der erfolgreichen Ausbildung ermöglichen berufliche und akademische Bildungsmaßnahmen eine Verbesserung der Stellung in der Hierarchie der Unternehmen, des Gehalts und positive Rückmeldung aus dem Familien- und Bekanntenkreis.

Grundlage für den neuen beruflichen Status und die Möglichkeiten im Gesundheitswesen sind die Aneignung neuer Qualifikationen und der Beweis der Fähigkeiten und des erlernten Fachwissens. Doch Aufstieg ist nicht gleich Aufstieg und wie erfolgsversprechend Fortbildungs- und Weiterbildungsmaßnahmen sind, hängt vom persönlichen Profil, den Inhalten der Seminare und auch dem Ziel der Kurse ab.

Als Kontrollorganisation für berufliche Bildung ist die IHK eine wichtige Instanz, welche die Inhalte und das Niveau der Bildungsmaßnahmen entsprechend der späteren Aufgaben prüft und die Prüfungen zum Beweis der Kompetenzen entwirft.

Im Gesundheitswesen sind Weiterbildungen im beruflichen Gesundheitsmanagement (BGM), Gesundheits- und Sozialfachwirt/-in und der Berufswunsch Gesundheitsmanagement beliebte Ziele mit unterschiedlichem Charakter und Hintergrund. Welche Unterschiede der Bildungsmaßnahmen gibt es und was dürfen Sie von den Fort- und Weiterbildungen erwarten? Wir geben Tipps und Informationen für den beruflichen Aufstieg im Gesundheitswesen.

Gesundheitsmanagement Fortbildung – Karrierechancen durch Fort- und Weiterbildung

Das Schema des beruflichen Aufstiegs und der Verbesserung der Karrierechancen ist branchen- und berufsübergreifend geregelt. Durch Bildungsmaßnahmen und den Nachweis des Niveaus und der Fachkenntnisse in Prüfungen steigen Sie von der Schule über die Ausbildung und Aufstiegsweiterbildungen in der Hierarchie immer weiter auf.

Dabei ermöglicht Ihnen das Absolvieren einer bestimmten Stufe auch den Zugang zur nächsten Stufe:

Mittlere Schulische Bildung: Niveau 3 Deutscher Qualifikationsrahmen

Duale Berufsausbildung: Niveau 4 Deutscher Qualifikationsrahmen

Aufstiegsfortbildung / Weiterbildung oder Bachelorstudium: Niveau 6 Deutscher Qualifikationsrahmen

Weiterführende Aufstiegsfortbildung / Weiterbildung oder Masterstudium: Niveau 7 Deutscher Qualifikationsrahmen

Berufliche Bildung und akademische Stufen auf demselben Niveau sind nicht identisch, doch anhand der beruflichen Anforderungen vergleichbar.

Im System der Weiterbildungen ist dabei abzugrenzen, dass Anpassungsweiterbildungen zwar Ihren Kenntnisstand vertiefen oder eben auf den modernen Stand anpassen können, sich jedoch für den beruflichen Aufstieg in diesem hierarchischen System kaum eignen. Wie wir später anhand der Fortbildung BGM / Weiterbildung BGM erklären werden.

Wodurch eignet sich eine Fortbildung bzw. eine Weiterbildung für den beruflichen Aufstieg?

Unterschiede BGM, Gesundheits- und Sozialfachwirt/-in und Gesundheitsmanagement Weiterbildung

Im Folgenden sollen die Unterschiede der Weiterbildungskurse und Fortbildungsmöglichkeiten erklären, welche Seminare welche Chancen eröffnen. Dafür unterscheiden wir Zugangsvoraussetzungen, Aufgaben, Ziel der Seminare, das zu erwartende Gehalt und die Karrieremöglichkeiten, die sich mit der Weiterbildung eröffnen.

Fortbildung BGM / Weiterbildung BGM

Weiterbildungen im Betrieblichen Gesundheitsmanagement werden von der IHK vermittelt und an verschiedenen Bildungsträgern angeboten. Die Dauer und Kosten der Kurse variieren. Das Ziel der Kurse ist nicht der berufliche Aufstieg, sondern eine Vermittlung von zusätzlichen Kenntnissen in Form einer Anpassungsweiterbildung.

Auch Kurse mit dem Ziel "Fachkraft für Betriebliches Gesundheitsmanagement" werden angeboten. Diese erfordern allerdings selten eine Vorbildung und sind nicht mit der Ausbildung oder Aufstiegsfortbildung zu vergleichen: Teilnehmer der Kurse erhalten ein Zertifikat.

Stark abgegrenzt werden müssen die Tätigkeiten im Gesundheitsmanagement und der Studiengang des Gesundheitsmanagements.

Definition Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)

Im Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) werden Mitarbeiter der Unternehmen auf derselben Stufe der Hierarchie weitergebildet. Oft erfolgt dies in Kursen mit Zertifikat. Durch das Lernen von Fachkenntnissen zur Gesundheit am Arbeitsplatz, Organisations- und Managementfähigkeiten können die Mitarbeiter im BGM Maßnahmen der Gesundheit am Arbeitsplatz überwachen und organisieren.

Auch Themen der Work-Life-Balance, der Gefährdungsbeurteilung und Arbeitsbedingungen spielen dabei eine Rolle. Meist handelt es sich dabei um eine Tätigkeit, welche zusätzlich zu den Aufgaben im bisherigen Beruf übernommen wird.

Zugangsvoraussetzung: Oft sind keine konkreten Vorkenntnisse oder Abschlüsse notwendig. Einige Kurse erfordern Kenntnisse im medizinischen Bereich oder Fitnessbereich.

Aufgaben: Programme und Maßnahmen für die Steigerung der Mitarbeitergesundheit implementieren, Bedingungen überwachen. Sind erste/-r Ansprechpartner/-in für Mitarbeiter/-innen

Art der Weiterbildung: Anpassungsweiterbildung

Gehalt: Gehaltssteigerung abhängig von vorherigen Posten und Aufgabenschwerpunkten

Karrieremöglichkeiten: zusätzliche Aufgaben im Unternehmen, ggf. Möglichkeit als selbstständige/-r Berater/-in

Aufstiegsfortbildung Gesundheits- und Sozialfachwirt/-in

Gesundheits- und Sozialfachwirte übernehmen wichtige organisatorische Aufgaben in Unternehmen und Einrichtungen des Gesundheitswesens und Sozialwesens. Die Aufstiegsfortbildung zum Fachwirt qualifiziert zu einer höheren Stufe des DQR, vergleichbar mit dem Bachelor. Der Aufstieg erfolgt nach Berufsbildungsgesetz und ist mit dem Aufstiegs-BAföG förderfähig.

Definition Gesundheits- und Sozialfachwirt/-in

Fachwirte im Sozial- und Gesundheitswesen steuern und organisieren Geschäftsprozesse in leitender Tätigkeit. Dabei übernehmen sie Management- und Führungsaufgaben und haben mit dem Überblick über gesamtwirtschaftliche Abläufe Verantwortung für alle Aspekte der Prozesse in Unternehmen wie Krankenhäusern, Gesundheitszentren, Reha-Einrichtungen, Wohn- und Pflegeheimen oder anderen.

Zugangsvoraussetzung: 

  • abgeschlossene Ausbildung im Beruf des Gesundheits- und Sozialwesens plus einschlägige Berufserfahrung,

  • akademisches Studium plus einschlägige Berufserfahrung oder

  • fünfjährige einschlägige Berufserfahrung.

Aufgaben: Organisation gesamtwirtschaftlicher Abläufe in allen Abteilungen möglich. Anleitung von Mitarbeitern in einem Beruf mit Führungsposition, Wahrnehmung von Managementaufgaben der gesamtwirtschaftlichen Abläufe oder Projekte, Analysen und Auswertungen etc.

Ziel: Fachwirt/-in, DQR-Niveau 6, Meisterniveau, vergleichbar mit Bachelor

Gehalt nach Aufstiegsfortbildung: 2.567,00 EUR bis 4.309,00 EUR Median: 3.313,00 EUR.

Karrieremöglichkeiten: Tätigkeit im oberen Mittelfeld der Unternehmenshierarchie, Qualifikation für akademisches Studium unabhängig des Schulabschlusses, Zugang zu einer weiterführenden Aufstiegsfortbildung auf Masterniveau (Betriebswirt)

Gesundheitsmanagement / Gesundheistmanager/-in

Der Beruf im Gesundheitsmanagement entspricht einer der höchsten Tätigkeiten im Gesundheitswesen, für den in der Regel ein abgeschlossenes akademisches Studium auf Masterniveau benötigt wird. An der Spitze von Unternehmen und Einrichtungen des Gesundheitswesens werden Aufgaben auf höchstem Niveau mit viel Verantwortung übernommen.

Definition Gesundheitsmanagement

Im Gesundheitsmanagement planen, steuern und überwachen Sie Abläufe und übernehmen auch Aufgaben der Aufklärung in Unternehmen oder der Gesellschaft. Dabei befähigen Sie Mitarbeiter von Unternehmen, Krankenkassenkunden oder andere Menschen dazu, selbst Maßnahmen der Gesundheitserhaltung wahrzunehmen und zu überwachen.

Zugangsvoraussetzung: abgeschlossenes akademisches Studium

Aufgaben: Planung, Beratung, Auswertung, auch Aufgaben der Forschung und Lehre, wissenschaftliche Mitarbeiter, ggf auch nach Promotion

Ziel: DQR Niveau 7 oder 8, Masterniveau oder Promotion

Gehalt: 3.409,00 EUR bis 5.904,00 EUR Median: 4.520,00 EUR

Karrieremöglichkeiten: Tätigkeit an der Spitze von Unternehmen und Einrichtungen, anspruchsvolle Tätigkeit auf höchstem Niveau, ggf. wissenschaftliche Laufbahn.

Vor- und Nachteile Weiterbildung Gesundheitsmanagement

Je nach den persönlichen Zielen und Profilen eignen sich die verschiedenen Weiterbildungsformen für Sie und Ihre Karriere. Eine Weiterbildung / Anpassungsfortbildung im Bereich BGM bietet sich beispielsweise an, wenn Sie im Unternehmen neue Aufgaben übernehmen möchten und die kurze Dauer der berufsbegleitenden Lehrgänge nutzen wollen.

Aufstiegsweiterbildungen erhöhen die Chancen in der gesamten Branche und heben das Niveau von der Fachkraft zum Experten auf dem Gebiet. Nach der Ausbildung eignet sich die Aufstiegsfortbildung zum/-r Fachwirt/-in im Gesundheits- und Sozialwesen für den Aufstieg auf der Karriereleiter und im Unternehmen. Nach der Aufstiegsfortbildung können mit neuen Aufgaben häufig Gehaltssteigerungen von 20 Prozent oder mehr verhandelt werden.

Von 2.088 Prüfungsteilnehmer bestanden im Jahr 2019 1.519 die IHK-Prüfung Fachwirte Gesundheits- und Sozialwesen.

Eine erfolgreiche Aufstiegsfortbildung öffnet im Gegenteil zur Anpassungsweiterbildung BGM auch die Möglichkeit des akademischen Studiums, beispielsweise "Gesundheitsmanagement, -ökonomie" mit dem Ziel der Tätigkeit im Gesundheitsmanagement.

Live online: Berufsbegleitende Fortbildung Gesundheitsmanagement für den Weg an die Spitze

Nach der Ausbildung im Gesundheitswesen profitieren Sie vor allem von einer Aufstiegsfortbildung auf Bachelorniveau. Diese eröffnet Ihnen den Zugang zu neuen, interessanten Tätigkeiten im Gesundheits- und Sozialwesen und ist darüber hinaus die Qualifikation für weiterführende Bildungsmaßnahmen.

Im System aus Aufstiegsfortbildung und akademischem Studium können Sie auch die höchste Position im beruflichen Bildungssystem oder der akademischen Bildung erreichen – unabhängig von Ihrer vorherigen schulischen Bildung. Absolventen der Aufstiegsfortbildungen nach Berufsbildungsgesetz loben laut Umfragen die persönliche Betreuung und die gute Integrierbarkeit berufsbegleitender Bildungsmaßnahmen in den Alltag und würden sich wieder für den Schritt entscheiden.